8. November 2014

Reichspogromnacht nicht vergessen – Antisemitismus konsequent entgegentreten!



In der Nacht vom 9./10. November 1938 wurden tausende Juden misshandelt, verhaftet und getötet, jüdische Geschäfte und Gotteshäuser wurden in Brand gesetzt. Die Reichspogromnacht jährt sich heute zum 76. Mal. Besonders angesichts des offenen Antisemitismus, der auf verschiedenen Demonstrationen dieses Jahr in Niedersachsen zu sehen war, fordert die GRÜNE JUGEND Niedersachsen (GJN) Politik, Medien und Zivilgesellschaft auf, wachsam zu bleiben und Antisemitismus in jeder Form entschieden entgegenzutreten!

Sarah Mohrmann, Sprecherin der GJN, erklärt dazu:
„Die Ereignisse des 9. November 1938 markieren den Beginn des größten Verbrechens der Menschheitsgeschichte. Angestachelt durch den Hass auf jüdische Menschen plünderten und mordeten Menschenmassen im gesamten deutschen Reich. Mit der Unterstützung der Mehrheit der Bevölkerung wurden Synagogen in Brand gesetzt, jüdisches Eigentum geraubt und zehntausende Menschen in Konzentrationslager deportiert. An diesem Jahrestag ist es unsere gemeinsame Aufgabe, nicht nur den Opfern von damals zu gedenken, sondern ein starkes Zeichen gegen den Antisemitismus im Hier und Jetzt zu setzen.“

Lennart Steffen, Sprecher der GJN, ergänzt:
„Der Hass zeigt sich heute seltener in offener Judenfeindlichkeit, sondern versteckt sich in Vehikeln wie antisemitisch motivierter Israelkritik oder Verschwörungsweltbildern. Diese werden unter dem Motto „Das wird man doch wohl noch sagen dürfen“ als legitime Kritik verharmlost und durch den Vorwurf eines „Meinungsdiktats“ vor Widerspruch geschützt. Die antisemitische Gewalt in diesem Sommer, wie sie zum Beispiel in Hannover und Göttingen zu beobachten war, zeigt jedoch, wie schnell unterschwellige Ressentiments in Hass und Gewalt umschlagen können.
Antisemitismus ist ein gesamtgesellschaftliches Problem. Wir müssen seinen alltäglichen Ausprägungen auch 76 Jahre nach den Novemberpogromen klar und deutlich entgegentreten, damit jüdische Menschen in Deutschland und weltweit in Frieden und ohne Diskriminierung leben können.“



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