Nach einer Befragung an den Schulen in Langenhagen will nun die GRÜNE JUGEND Langenhagen (GJL) das Thema Ganztagsschule weiter in die öffentliche Diskussion rücken. „Besonders bemerkenswert ist, dass sich alle Schulen, die sich äußerten, nicht unkritisch aber grundsätzlich positiv einem flächendeckenden Ganztagsschulbetrieb in Langenhagen gegenüberstehen“, sagt Marco Kurz (Vorsitzender der GJL)
Nach den Antworten der Schulleitungen kann sich die GJL gut vorstellen, dass in Langenhagen bald alle Schulen Ganztagsschulen werden. Die Pestalozzischule Langenhagen sprach sogar von einer „dringenden Notwendigkeit“ der Realisierung von Ganztagsschulen in Langenhagen. Für viele Schüler stellt sich das Problem so dar, dass sie noch nicht einmal ein „regelmäßiges warmes Mittagessen“ bekommen. Auch leben viele Kinder nachmittags auf der Straße ohne jedwede Art von Beschäftigung. Die Schulleitung der IGS Langenhagen bezieht sich auf ihre 38 Jahre Praxis als Ganztagsschule. Sie verweist auf die „außerordentlichen positiven“ Erfahrungen mit der Ganztagspädagogik. Gerade die Freizeitgestaltung der Kinder und Jugendlichen wird hier besonders unterstützt und gefördert.
„An manchen Schulen kann man sogar feststellen, dass der Bedarf an Ganztagsschulen so hoch ist, dass diese Schulform schon durch die Hintertür eingeführt wurde“, stellt Marco Kurz fest. So sollen am Gymnasium Langenhagen schon viele Schüler nachmittags unterrichtet werden. Offiziell ist das Gymnasium aber eine Halbtagsschule.
„Für uns sind Ganztagsschulen ein möglicher Schritt zur familienfreundlichen Stadt Langenhagen,“ meint Marco Kurz. Die GJL ist der Meinung, dass man erst von einer familienfreundlichen Stadt sprechen könne, wenn der Bedarf an Betreuung und Bildung gedeckt sei. Heute fehlen nach Aussage der GJL ca. 400 Hortplätze. „Die Bedürfnisse von Familien haben sich geändert und die Gesellschaft muss darauf reagieren. Damit müssen wir hier in Langenhagen anfangen,“ sagt Marco Kurz. Die GJL sieht in der Ganztagsbetreuung einen Beitrag für mehr Chancengleichheit zwischen Männern und Frauen in jungen Familien. Ein weiteres Argument für einen flächendeckenden Ganztagsschulbetrieb in Langenhagen liefert die Pisastudie. Diese hat gezeigt, dass Länder mit Ganztagsschulen in der Bildungspolitik erfolgreicher sind als andere.
Natürlich ist den Nachwuchsgrünen klar, dass man einen flächendeckenden Ganztagsschulbetrieb nicht zum Nulltarif bekommen kann. „Die Pestalozzischule wies auch auf die Kosten durch zusätzliche pädagogische Fachkräfte wie Lehrer und Sozialarbeiter hin“, sagt Marco Kurz. Das Argument, dass die Investitionen für den Umbau der Schulgebäude zu hoch sind, will die GJL aber nicht gelten lassen. Obwohl auch schon ein großer Teil des Sanierungsstaus an den Schulen abgearbeitet wird, müssen laut GJL noch weiterhin Investitionen in Schulgebäude getätigt werden. Außerdem könne man die Investitionskosten für die fehlenden Hortplätze gegen rechnen.
„Wir haben den Eindruck, dass wir mit dem Thema Ganztagsschulen einen Nerv getroffen haben“, sagt Marco Kurz. Die Grundschule Kaltenweide vertritt sogar die Position, dass das Thema Ganztagsschulen von so großer Bedeutung ist, dass man eine Vollversammlung der Schulvorstände und Schulleitungen einberufen sollte. „Diesen Vorschlag will die GRÜNE JUGEND Langenhagen als baldiges Projekt gerne aufgreifen“, sagt Marco Kurz.