Die GRÜNE JUGEND Niedersachsen steht Bündnissen mit der CDU bzw. JU kritisch gegenüber. Sowohl die GRÜNE JUGEND als auch Bündnis 90/Die Grünen sollten ihre linken Ideale ernstnehmen. Eine Orientierung zu einer konstruierten Mitte ist unnötig und von uns unerwünscht. Welche Ideen die ideologische „Mitte” bilden ist willkürlich festgesetzt. Zudem ist es nicht erstrebenswert zur sogenannten Mitte zu gehören, wenn diese noch immer unterschwellig rassistisch, homophob und patriarchal ist. Stattdessen sollte es Ziel emanzipatorisch grüner Politik sein, antirassisitische, ökologische, basisdemokratische, soziale und kapitalismuskritische Ideen in die Gesellschaft hineinzutragen und sie dahingehend zu verändern. Deshalb sollte die gute Zusammenarbeit mit Gruppen des linken bis linksradikalen Spektrums innerhalb und außerhalb der Parlamente gepflegt werden.
Bei der CDU handelt es sich um eine Partei mit teilweise rechten Ansichten; Rassismus, Nationalismus und Kapitalismushörigkeit gehören zu ihrer Beschlusslage und äußern sich in ihrer Art der Politik. Ein Beispiel dafür stellt die unmenschliche Abschiebepraxis dar, die unter anderem durch den niedersächsischen Innenminister Uwe Schünemann verordnet und durch kommunale Abschiebebehörden umgesetzt wird. Bündnisse zwischen Grünen und der CDU entstehen meist aus der Möglichkeit der Regierungsbeteiligung, also aus dem Antrieb heraus, endlich mitregieren zu wollen. Wir stellen uns dagegen, dass Bündnis 90/die Grünen zur MehrheitsbeschafferIn für eine solche Politik wird – um Macht zu erhalten. Grüne Politik lässt sich nicht mit einer rechtskonservativen Partei – der „Mitte” – verwirklichen.
Aus eigener Erfahrung in Göttingen wissen wir, dass mit Offenheit zu anderen linken und autonomen Gruppen hingegen häufig eine Politik gemacht werden kann, die Grünen Positionen näher steht: Basisdemokratie, Ökologie, Antifaschismus und die Akzeptanz gegenüber Menschen, die sich selbst als queer verstehen, sind nur einige der Aspekte, die auch für viele außerparlamentarische, linke Gruppen Bestandteil ihrer Vorstellungen von einer freien Gesellschaft sind. Zu diesen Gruppen zählen wir unter anderem BürgerInneninitiativen, antifaschistische und antirassistische Gruppen, emanzipatorische und herrschaftskritische Gruppen und selbstorganisierte Formen gemeinschaftlichen Lebens.