Zu einer Klausurtagung vom 15.-16. Februar traf sich der niedersächsische Landesvorstand der Jugendorganisation von Bündnis 90/Die Grünen auf dem Adolphshof bei Lehrte/Hämelerwald.
Schwerpunktthema des Treffens war die Planung der kommenden Landesmitgliederversammlung, die vom 4.-6. April in Lehrte statt finden wird. Inhaltlich steht der Landeskongress unter dem Motto „Ausbildung statt Ausbeutung“. Es werden bis zu 70 Teilnehmer erwartetet, die sich an dem Wochenende intensiv mit den Perspektiven von Auszubildenden und jungen Erwerbslosen beschäftigen werden. In Workshops können sich die Jugendlichen über Jugendarbeitslosigkeit, die Situation von Auszubildenden mit Migrationshintergrund oder Diskriminierung von weiblichen Ausbildungsplatzbewerberinnen informieren und darüber diskutieren. Im Rahmen einer Podiumsdebatte mit Vertretern der Gewerkschaften, Arbeitgeberverbände, Ausbildungsvertretungen und grünen Fachpolitikern soll die Frage erörtert werden, ob eine Ausbildungsplatzumlage das richtige Instrument ist, um mehr Ausbildungsplätze zu schaffen.
„Tausende Jugendliche in Niedersachsen finden jedes Jahr trotz großer Bemühungen keine Ausbildung. Sie werden in Warteschleifen gesteckt oder müssen von Hatz IV leben. Doch die Landesregierung tut nichts und hält krampfhaft am gescheiterten Ausbildungspakt mit der Wirtschaft fest.“ empört sich Sven-Christian Kindler, Sprecher der Grünen Jugend Niedersachsen. „Wir wollen deswegen auf unserem Landeskongress ein umfassendes Ausbildungskonzept für Niedersachsen vorlegen. Die GRÜNE JUGEND wird in Lehrte klar machen, dass jeder Mensch das Recht auf eine qualifizierte Ausbildung hat. Wir werden politische Lösungsmaßnahmen auf den Tisch legen, wie Staat und Wirtschaft dazu gebracht werden können für jeden Bewerber einen Ausbildungsplatz anzubieten.“ so Kindler weiter.
Die Verpflegung auf dem Landeskongress wird wie auf allen Veranstaltungen der Grünen Jugend biologisch, Regional und vegetarisch-vegan sein. Auf ihrer Klausurtagung informierten sich die Mitglieder des Landesvorstandes deshalb auch über die Herstellbedingungen der biologisch-dynamischen Landwirtschaft auf dem Adolphshof. Steffen Mallast, Beisitzer im Landesvorstand, absolviert zur Zeit ein freiwilliges ökologisches Jahr auf dem Demeterhof und führte seine Vorstandkollegen durch die Tierställe und über die Felder. „Der Adolphshof ist ein positives Beispiel, wie eine umweltverträgliche und nachhaltige Landwirtschaft funktionieren kann.“ erläuterte Mallast auf seinem Rundgang. „In der industriellen Agro-Landwirtschaft werden die Tiere auf engstem Raum gequält und massenweise wird Chemie auf die Felder gekippt. Hier auf dem Adolphshof haben die Tiere mehr Platz, die Lämmer schlafen auf Stroh und den Kühen werden ihre Hörner nicht weggeätzt. Und Gentechnik und Gifte bei der Lebensmittelherstellung sind natürlich Tabu“. Der Landesvorstand zeigte sich insgesamt zufrieden mit den Produktionsbedingungen auf dem Adolphshof und kündigte an sich weiterhin konsequent für die ökologische Agrarwende einzusetzen.