30. Oktober 2022

Beschluss: Gegen jeden Antisemitismus – Für die Solidarität mit Israel



2023 jährt sich zum 75. Mal der Unabhängigkeitstag des jüdischen Staates. Mit der Erfüllung des zionistischen Ziels, der Schaffung einer jüdischen Heimstätte, erklomm die jüdische Emanzipation eine Stufe empor. Als Möglichkeit, dem globalen Judenhass zu entkommen, schlugen arabische Staaten die Hoffnung auf ein friedliches Leben nieder und erklärten dem gerade gegründeten Staatsgebilde den Krieg. Seitdem sah sich der jüdische Staat immer wieder mit Attentaten, Angriffen und Kriegen konfrontiert – zuletzt im August. Der Grund für den Hass: Israel gilt seinen Feind:innen als Jude:Jüdin unter den Staaten und ist deswegen zu bekämpfen.

Denn auch 77 Jahre nach dem antifaschistischen Militärsieg über den Nationalsozialismus ist der Hass auf das Jüdische kein Relikt vergangener Epochen. Ganz im Gegenteil. Das anti-jüdische Ressentiment der jüdischen Übermacht – als Gottesmörder:innen oder Weltverschwörung – ist nach wie vor Triebfeder von Hass, Hetze und Mord. Deswegen sagen wir jeder Erscheinungsform des Antisemitismus den Kampf an.

Der Antisemitismus ist kein Merkmal einer einheitlichen politischen Bewegung, sondern er taucht in allen politischen Lagern und gesellschaftlichen Milieus auf:

  • Im linken Lager: im klassischen Antiimperialismus über postkoloniale Debatten, Antirassismus, (Queer-)Feminismus bis hin zur Klimagerechtigkeitsbewegung.
  • Im religiös-spirituell-motivierten Kreis: von christlichen und islamischen Bewegungen über esoterische bis hin zu buddhistischen Kontexten.
  • Im rechten Lager: vom klassischen (Neo-)Nazismus über völkische und faschistische Bewegungen bis hin zur Neuen Rechten.

Die Aufzählung ist nur ein kleiner Ausschnitt, denn antisemitische Strukturen sind so tief verankert in der Gesellschaft, dass verschiedene Formen in allen gesellschaftlichen Bereichen anschlussfähig sind.

Antisemitismus zu erkennen ist dabei nicht immer leicht. Denn er wird meist über Codes und Umwege artikuliert. Um diese zu erkennen, folgend wir als Landesverband der Arbeitsdefinition der International Holocaust Remembrance Alliance. Außerdem verwenden wir den 3D-Test von Nathan Sharansky: Dämonisierung, Delegetimierung und Doppelstandards an Israel. Ihnen gemein ist die Anerkennung des Umwegs über den jüdischen Staat.

Deswegen stehen wir als GRÜNE JUGEND Niedersachsen bedingungslos solidarisch zum Staat Israel. Damit meinen wir den Staatszweck, nicht das Regierungshandeln. Wir unterstützen zionistische, pro-israelische und jüdische Akteur:innen, wie dem Jungen Forum der Deutsch-Israelischen Gesellschaft oder Netzer Germany, in Niedersachsen und suchen in Zukunft mit ihnen enger zusammen zu arbeiten.

Wir sagen allen antisemitischen Akteur:innen den Kampf an – auch wenn sie in grünen Partei, der GRÜNEN JUGEND oder anderen grün-nahen Strukturen sind.

Am Yisrael Chai!



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