GRÜNE JUGEND Niedersachsen stellt sich gegen LNG-Terminals in Wilhelmshaven und Stade

Die GRÜNE JUGEND Niedersachsen positioniert sich gegen den Bau von LNG-Terminals in Wilhelmshaven und Stade. Die Jugendorganisation von Bündnis 90/ Die Grünen fordert die die Landes- und Bundesregierung auf, von der Förderung geplanter Bauvorhaben abzukommen. Im Zuge der Sondersitzung des Deutschen Bundestages hatte sich Kanzler Olaf Scholz für den Bau von LNG-Terminals in Niedersachsen ausgesprochen.

Dazu Felix Hötker, Landessprecher der GRÜNEN JUGEND Niedersachsen:

Während des russischen Einmarsches in die Ukraine hat sich die geopolitische Relevanz von Energiepolitik verdeutlicht. Wir begrüßen die Vorhaben der Bundesregierung, sich unabhängig von russischen Energieträgern wie Gas und Kohle zu machen. Doch jetzt auf den Import von dreckigem Flüssiggas zu setzen, ist der völlig falsche Ansatz. Der Bau solcher Terminals würde Jahre dauern und wäre klimapolitisch ein Totalausfall. Die Förderung, die Verflüssigung und der Transport von Erdgas haben schlussendlich eine schlechtere Klimabilanz als Kohle. Der Bau der Terminals würde jahrzehntelang hohe Emissionen im Energiesystem veranker, die wir uns angesichts des neuen Weltklimaberichts nicht leisten können. Eine Lehre aus dem russischen Angriffskrieg muss es sein, den Ausbau der Erneuerbaren Energien und die Wärmewende massiv zu beschleunigen. Dafür braucht es jetzt alle möglichen Anstrengungen im Bund und im Land.


Felix Hötker weiter:

Über 50 Prozent der deutschen Gasimporte kamen bis dato aus Russland. Was Putin ernsthaft Angst macht, ist die Dekarbonisierung der westlichen Welt. Wer glaubt, man mache sich mit LNG-Terminals geopolitisch unabhängig, liegt falsch. Die drei größten Exporteure von Flüssiggas sind neben der USA auch Katar und Russland. Marktgetrieben Flüssiggas zu kaufen, wie es Bundeswirtschaftsminister Habeck vorsieht, bedeutet, dass am Ende doch Autokraten profitieren können. Der massive Ausbau der Erneuerbaren Energien ist das sicherheitspolitische Gebot der Stunde!

Hintergrund
In der Sondersitzung des Bundestages hatte Kanzler Olaf Scholz berichtet, dass LNG-Terminals eine entscheidende Rolle in der Energie-Souveränität Deutschlands spielen sollen. Wirtschaftsminister Habeck hatte zuvor bereits angekündigt, eine finanzielle staatliche Unterstützung zu prüfen. Umweltverbände, wie die Deutsche Umwelthilfe, kritisieren das Vorhaben. Berechnungen zufolge müssten die Terminals über 20 Jahre lang Gas fördern, um wirtschaftlich zu sein. Diese lange Förderung von Gas sei unvereinbar mit deutschen Klimazielen.