Rechtes Gedankengut ist gesellschaftlich weit verbreitet und wird häufig unterschätzt. Wir stellen uns klar gegen jegliche Diskriminierung und lehnen rechtes Gedankengut ab! Das hohe Maß an rechtem Gedankengut innerhalb der Gesellschaft und das Erstarken von rechten Positionen und Parteien macht klar: Es braucht eine stärkere und erfolgreichere Arbeit gegen Rechts. Zentral sind dabei unter anderem die zivilgesellschaftlichen Akteur*innen mit ehrenamtlich engagierten Menschen. Initiativen, Stiftungen und Vereinen sollten in der Arbeit gegen Rechts stärker finanziell und strukturell gefördert werden.
Um rechtes Gedankengut zu verhindern, ist die politische Sozialisation von Menschen entscheidend. Die Bildung von politischen Werten und Ansichten findet insbesondere im Kindheits- und Jugendalter statt. Daher muss gerade in diesen Jahren eine Demokratiebildung, eine Sensibilisierung für deutsche Geschichte und eine klare antifaschistische Haltung aufgebaut werden. Deswegen brauchen wir Bildungsmaßnahmen, die den Jugendlichen zeigen, dass menschenfeindliche Einstellungen nicht der richtige Weg sind. Die Sensibilisierung und das Bewusstsein für die deutsche Geschichte ist dabei eine gute Grundlage. Im Schulunterricht wird die Zeit des Nationalsozialismus behandelt. Wir fordern, dass dies zukünftig stärker auch auf die heutige Zeit bezogen wird. Die Aktualität und Kontinuität von Rassismus und Ausgrenzung muss dabei unbedingt deutlich werden. Zusätzlich soll eine intensivere persönliche Verbindung dazu gezogen werden, um den Nationalsozialismus persönlich erfahrbarer zu sein. Dies kann zum Beispiel über die Begleitung von Einzelschicksalen geschehen.
Unsere Generation ist die letzte, die Kontakt mit Holocaust-Überlebenden haben kann. Dieser historischen Verantwortung und Einmaligkeit müssen wir uns bewusst sein. Bildung muss sich neu erfinden, auch in diesem Thema. Wir wollen als GRÜNE JUGEND Niedersachsen von einem klassischen Schulunterricht weg kommen und themen- und projektbezogenes Lernen fördern. Die KZ-Gedenkstätten bieten eine gute Möglichkeit, einen Lernort abseits der Schule zu schaffen. Schulen und anderweitige Bildungseinrichtungen brauchen mehr Geld für geschulte Sozialarbeiter*innen, um so eine Anlaufstelle für Schüler*innen außerhalb der Lehrer*innenschaft zu bieten und rassistische Tendenzen und Vorfälle zu erkennen und vorzubeugen.
Darüber hinaus sollte an der Aus- und Weiterbildung von Lehrer*innen und anderen Bildungskräften gearbeitet werden, damit diese mit kritischen Situationen und diskriminierenden Aussagen umgehen und diesen entgegentreten können.
Allgemein muss Ziel unseres Bildungssystems sein, junge Menschen zu mündigem und kritischem Handeln und Denken zu befähigen und zu Demokrat*innen zu erziehen.
Hierbei hat rechtes Gedankengut dementsprechend keinen Platz.