Antisemit*innen, Holocaustleugner*innen und Verschwörungstheoretiker*innen in mehreren deutschen Landtagen. Immer noch täglich brennende Geflüchtetenunterkünfte auch in Niedersachsen. Rechtsextremes Gedankengut mehr und mehr in der gesamten Gesellschaft verbreitet. Es ist Zeit, sich in einem Seminar dieser Thematik zu widmen. Deswegen trafen wir uns vom 12.-14. August dazu in Hannover.
Freitagabend starteten mit einem Workshop von Golschan Ahmad Haschemi von der Amadeu-Antonio-Stiftung über rechtsextremes Gedankengut in der Mitte der Gesellschaft. Wir sprachen dabei insbesondere über die Ergebnisse der Mitte-Studie und unsere Schlüsse darüber.
Der Samstag begann mit einem Workshop von Julia Willie Hamburg MdL, die uns einen Überblick über die verschiedenen rechtsextremen Strukturen in Niedersachsen gab. Weiter ging es einem Workshop von EXIT, einer Organisation, die beim Ausstieg aus der rechtsextremen Szene hilft. Wir konnten dabei viel über die Arbeit von EXIT und den Umgang mit rechtem Gedankengut lernen. Im Anschluss daran beschäftigten wir uns mit der Rolle von Frauen im der Neonaziszene und lernten die Ambivalenz dessen kennen, da Frauen dort dem Mann untergestellt und die „klassische“ Rolle einnehmen sollen, andererseits werden Frauen aus der Neonaziszene von der restlichen Gesellschaft unterschätzt und welch starke Rolle sie doch für die Unterstützung der Szene bilden. Der Tag endete mit Diskussionen über mögliche Anträge für unsere Landesmitgliederversammlung (LMV).
Am Sonntag präsentierte uns Kristin Harney vom Zentrum demokratische Bildung Wolfsburg, wie im Bildungsbereich mit dem Thema rechtes Gedankengut umgegangen wird und wie man mit Jugendlichen umgeht, die Ansätze dessen zeigen bzw. welche Präventionsmaßnahmen es dagegen gibt. Dann reisten wir alle müde und dem Kopf voll mit neu Gelerntem nach Hause und können das nun hoffentlich auf der LMV anwenden.