18. März 2014

GRÜNE JUGEND Niedersachsen ruft zum Eintritt in die Rote Hilfe auf!



Anlässlich des 18. März 2014, des Internationalen Tags der politischen Gefangenen, ruft die GRÜNE JUGEND Niedersachsen in einer gemeinsamen Erklärung mit der GRÜNEN JUGEND Göttingen zum Eintritt in die „Rote Hilfe e.V.“ auf! Die „Rote Hilfe“ ist eine strömungsübergreifende und bundesweit agierende linke Solidaritäts- und Hilfsorganisation mit mehr als 6000 Mitgliedern. Sie setzt sich für Menschen ein, die auf Grund ihres aktiven politischen Engagements, sei es gegen Rassismus, Nazis oder Umweltzerstörung, staatlicher Repression ausgesetzt sind. Auf der Landesmitgliederversammlung der GJN vom 28.2. – 2.3.2014 in Göttingen wurde mit deutlicher Mehrheit ein Antrag beschlossen, der den Aufruf zum Eintritt in die „Rote Hilfe“ beinhaltet.

Dazu erklärt Leonie Köhler, Mitglied des Landesvorstands:
„Im Jahr 2013 fand eine populistische Diffamierungskampagne gegen die damalige Bundessprecherin der GRÜNEN JUGEND, Sina Doughan, auf Grund ihrer Mitgliedschaft in der „linksextremen“ „Roten Hilfe“ statt. Dass diese von konservativen CDU-Politiker*innen angeführte Hexenjagd auf eine angebliche „Linksextremistin“ auf ein öffentliches Bekenntnis Doughans zur satirischen und Extremismustheorie-kritischen Kampagne „Ich-bin-linksextrem“ erfolgte, ist eine ebenso bittere wie ironische Fußnote der Geschichte. Gerade vor dem Hintergrund dieser Hetze gegen ein Mitglied der GJ begreifen wir den Aufruf zum Eintritt als politisches Statement und als Solidarisierung mit allen Personen, die wegen ihrer Mitgliedschaft in der „Roten Hilfe“ diffamiert werden. Die GJN erkennt darüber hinaus die eminente Wichtigkeit der „Roten Hilfe“ als strömungsübergreifende Organisation für alle emanzipatorischen Kämpfe, sei es gegen Rassismus, Faschismus, Sexismus, Nationalismus, Kapitalismus oder Umweltzerstörung, an. Wir rufen deswegen nicht nur zum Eintritt auf, sondern fordern auch die sofortige Beendigung der Beobachtung, Überwachung und Kriminalisierung der „Roten Hilfe“ durch staatliche Organe! Dass der „Nationalsozialistische Untergrund“ ein Jahrzehnt lang ungehindert und mordend durch Deutschland ziehen konnte, während die notwendige Solidaritätsarbeit der „Roten Hilfe“ für beispielsweise zivilgesellschaftlich gegen Faschismus aktive Menschen massiv kriminalisiert wurde und wird, zeugt wieder einmal von einer eindeutig falschen Prioritätensetzung der Behörden, die fatale Konsequenzen hat.“

Ein Mitglied der GJ Göttingen ergänzt:
„Der 18. März ist eine gute Gelegenheit, Solidarität zu zeigen und auf die globale Situation politischer Gefangener hinzuweisen. Neben einzelnen Fällen, die weltweite Aufmerksamkeit erregen, wie Mumia Abu Jamal in den USA, gibt es eine Unzahl von Fällen, die öffentlich kaum thematisiert werden. Auch in Deutschland werden immer wieder Menschen wegen ihres aktiven Engagements kriminalisiert. Aktuell sitzt zum Beispiel der Jenaer Antifaschist Josef S. auf Grund der Proteste gegen das Gipfeltreffen der europäischen extremen Rechten beim WKR-Ball Ende Januar in Wien seit mehreren Wochen in Untersuchungshaft. Auch der Jenaer Jugendpfarrer Lothar König und der Berliner Antifaschist Tim H. werden wegen ihrer aktiven Rolle bei den Protesten gegen den jährlichen Naziaufmarsch in Dresden immer noch von den staatlichen Repressionsbehörden auf Grundlage mehr als fragwürdiger „Beweise“ verfolgt. Das ist ein Skandal! Wir fordern: Freiheit für alle politischen Gefangenen, die auf Grund ihres aktiven Engagements für emanzipatorische Ziele kriminalisiert werden! Tretet in die Rote Hilfe ein und organisiert Solidarität!“

Alle Informationen zur „Roten Hilfe“ und dem Internationalen Tag der politischen Gefangenen finden Sie auf:
www.rote-hilfe.de
www.18maerz.de

Kampagne „Ich-bin-linksextrem“:
http://linksextremistin.wordpress.com/
Die Beschlusslage der GRÜNEN JUGEND Niedersachsen zur „Roten Hilfe“ finden Sie hier:
http://gj-nds.de/2013/10/die-rote-hilfe-aufbauen/
http://gj-nds.de/2014/03/die-rote-hilfe-wirklich-aufbauen/



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