4. November 2012

54 Entwicklung



Die Welt ist ein Dorf – das merken wir immer wieder. Das Internet und der schnelle Transport mit Flugzeugen und Schiffen lässt uns mit Menschen über den ganzen Globus Waren und Informationen austauschen. Migration und Tourismus ermöglichen Beziehungen über Länder- und Kontinentalgrenzen hinweg einzugehen. Es ist Eine Welt, in der wir Leben. Das haben Menschen, die sich in Entwicklungsgruppen und Weltläden engagieren schon lange erkannt. Doch leider sind es nicht nur positive Dinge, die uns miteinander verbinden: Armut, Umweltzerstörung und die weltweite Unleichverteilung von Wohlstand sind Probleme, die durch rücksichtloses Ausnutzen der Globalisierung verschärft und teilweise geschaffen werden. „Entwicklungshilfe“ oder „-zusammenarbeit“ soll darauf eine Antwort sein.
Oftmals ist die gut gemeinte Hilfe, aber ebenso problematisch wie die Probleme die sie anpacken will: Geld verschwindet in Korruptionssümpfen oder fällt Verwaltungsaufwand zum Opfer. Unterstützung ist an Geschäfte mit Firmen aus den hilfeleistenden Staaten gekoppelt. Hinter „Entwicklungsprojekten“ steckt ein ganzes Bündel an weiteren Interessen, die oftmals neue Opfer von denjenigen verlangen, denen eigentlich geholfen werden soll. Letztlich verliert jedes Maß für Entwikklung, die Vielschichtigkeit menschlichen (Zusammen-)lebens aus den Augen. Wer will sich anmaßen zu bestimmen, wie Entwicklung auszusehen hat?
Unser Dorf soll schöner werden! Mit dem Titel dieser Ausgabe wollen wir ausdrücken, dass eine Verbesserung von Lebensbedingungen nur in der Zusammenarbeit unter Gleichen erfolgen kann. In den verschiedenen Artikeln berichten die AutorInnen, wie das Leben anderswo auf dieser Welt aussieht und welche positiven und negativen Schritte zur Veränderung unternommen werden. Was sich dabei „entwickelt“, ist oftmals erst hinterher so richtig zu erkennen.
Wir hoffen ihr könnt mit unseren Denkanstößen etwas anfangen und genießt die Lektüre!
Eure Redaktion
Ausgabe 54 zum Download



← zurück