16. September 2012

Gebührenfreies Studium ohne Wenn und Aber



Die GRÜNE JUGEND Niedersachsen begrüßt dass sich Bündnis 90/Die Grünen in ihrem Landtagswahlprogramm gegen Studiengebühren für das Erststudium und für bessere Hochschulen aussprechen. Für gerechtes, freies und individuelles Lernen fordern wir als GRÜNE JUGEND Niedersachsen aber auch, sich auf konsequente Weise für die Abschaffung von Langzeitstudiengebühren einzusetzen. Wir fordern ein gebührenfreies Studium ohne Wenn und Aber.

Zudem fordern wir Bündnis 90/Die Grünen auf, für die Abschaffung der Studiengebühren im Landtagswahlprogramm einen konkreten Zeitpunkt zu benennen. Die Gebührenabschaffung für das Erststudium, einschließlich der Langzeitstudiengebühren, soll zum frühst möglichen Zeitpunkt und spätestens zum Sommersemester 2014 umgesetzt werden.

Begründung

Für Langzeitstudierende (4 Semester über der Regelstudienzeit) werden in Niedersachsen Studiengebühren in Höhe von 600 Euro bis 800 Euro fällig, die sich je nach Anzahl der Semester staffeln. Nur ein Bruchteil schafft es aber innerhalb der vorgegebenen Zeit bis zum Studienabschluss. Gründe dafür sind überfüllte Seminare, mangelnde Personalausstattung, eine fehlende Anerkennung von im Ausland erbrachten Leistungen oder auch die Notwendigkeit, das Studium durch einen Job neben der Uni zu finanzieren. Unter den derzeit bestehenden Bedingungen an den Universitäten in Niedersachsen sind Langzeitstudiengebühren nicht länger tragbar. Sie schreiben ebenfalls soziale Ungleichheiten fort und sind mit unseren Grundsätzen von Chancengleichheit und Gerechtigkeit nicht vereinbar.

Gleichermaßen sprechen wir uns gegen die Ökonomisierung des Bildungssystems aus. Studierende sollen selbst entscheiden können, wie viel Zeit sie sich für ihr Studium nehmen wollen. Auch Bündnis 90/Die Grünen sprechen sich für flexibleres und individuelleres Studieren aus. Bessere Lernbedingungen, eine professionelle Berufsvorbereitung und Beratungsangebote für Studierende an den Universitäten führen eher zum Studienabschluss als finanzielle Repressionen, die nicht selten auch dazu führen, dass Studierende unter einem hohen psychischen Druck das Studium ohne Abschluss abbrechen.



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