Der Großkonzern Wiesenhof plant einen neuen Riesenschlachthof in Nienburg – täglich sollen dort bis zu 250.000 Hähnchen geschlachtet und „verarbeitet“ werden.
Dazu erklärt die Sprecherin der Grünen Jugend Niedersachsen (GJN) Carolin Jaekel: „Es ist ein agrarpolitischer Skandal, dass Wiesenhof noch einen weiteren Großschlachthof in Niedersachsen plant. Bereits vor einem Jahr wurde in Wietze bei Celle ein Schlachthof noch größeren Ausmaßes gebaut, der seine Daseinsberechtigung nur durch fehlgeleitete landespolitische Subventionen erhalten hat. Die Landesregierung sollte eine solche Tierhaltung nicht durch Subventionen unterstützen!“
Simon Oehlers, Sprecher der GJN ergänzt: „Uns beunruhigt nicht nur die Grausamkeit, mit der die Tiere dort geschlachtet werden, sondern auch, dass viele ländliche Betriebe der Region einen massiven Schaden aus diesem Neubau zu tragen haben. Das ist nicht verantwortbar. Hier steht die Existenz von kleinbäuerlichen Betrieben und Familien auf dem Spiel. Die Begründung Wiesenhofs, dass mit dem neuen Schlachthof „saisonale Schwankungen“ ausgeglichen würden halten wir für nicht tragfähig. Hier geht es nur um die Gewinnvergrößerung des Wiesenhof-Konzerns, zulasten des Tier- und VerbraucherInnenschutzes.“
Die GJN begrüßt es sehr, dass sich Christian Meyer (BÜNDNIS 90 / DIE GRÜNEN) bereits an die Landesregierung gewendet hat, um der Subventionierung von Massenschlachthöfen entgegen zu wirken. Der Schlachthof in Wietze wurde vergangenes Jahr mit 6,5 Millionen Euro gefördert. Diese Mittel wären an anderer Stelle besser aufgehoben.
Zum Hintergrund: Bereits 2011 gab die GJN eine Pressemitteilung zum Thema „Neuer Schlachthof in Wietze“ heraus. Nun scheint ein ähnliches Trauerspiel in Nienburg von vorne zu beginnen.