Jeden Tag werden in Deutschland viele Tonnen noch essbarer Lebensmittel weggeschmissen. Viele Menschen haben bereits das „Containern“ entdeckt, was bedeutet entsorgte Lebensmittel aus (Super-)Markt-Containern zu holen. Auf diese Weise können Lebensmittel noch verwertet werden. Außerdem kann mensch durch weniger Einkaufen ein Zeichen gegen die Überfluss- und Wegwerfgesellschaft setzen.
Das Mitnehmen von Lebensmitteln aus Containern und Sperrmüll ist in Deutschland rechtlich gesehen Diebstahl und damit eine Straftat. Außerdem kann das Betreten des Supermarktgeländes als schwerer Hausfriedensbruch ausgelegt werden und beim Aufbrechen von verschlossenen Containern kann mensch wegen schwerer Sachbeschädigung verklagt werden. In letzter Zeit wurden die meisten Verfahren, die sich mit der Verfolgung des Containerns beschäftigen, eingestellt. Theoretisch können jedoch sogar Freiheitsstrafen verhängt werden. Die höchsten bisher verhängten Strafen waren jedoch Geldstrafen und das Ableisten von Sozialstunden.
Die GRÜNE JUGEND Niedersachsen solidarisiert sich mit allen Menschen, die containern gehen und möchte gleichzeitig die Lebensmittelverschwendung eindämmen. Deswegen fordern wir die aktuelle rechtliche Situation zu verändern. Als kurzfristige Lösung fordern wir die Eigentumsverhältnisse dahingehend zu ändern, dass Abfall als „herrenloses“ Gut klassifiziert wird. Durch diesen Schritt wird zumindest die Verfolgung wegen Diebstahl verhindert. Langfristig fordern wir, dass Supermärkte rechtlich dazu verpflichtet werden, jegliche noch verwertbaren Lebensmittel gemeinnützigen Organisationen wie der Tafel zur Verfügung zu stellen.