„Es ist traurig, wie die verschiedenen Protestvorhaben in Bad Nenndorf gerade entlang einer herbeigeführten Gewaltdebatte auseinander dividiert und gegeneinander aufgebracht werden. Das ist das Gegenteil von antifaschistischer Mobilisierung und arbeitet den Nazis in die Hände. Besonders bitter ist, dass auch nach der bekannt gewordenen Mordserie der Terrorzelle NSU die Gewaltdiskussion hauptsächlich immer noch über die linke Seite geführt wird und kein Wort über die Gewaltbereitschaft der Neonazis verloren wird, die auch im letzten Jahr wieder im Umfeld des Aufmarsches in Bad Nenndorf Personen angegriffen und verletzt haben. Die Gewaltfrage wird falsch gestellt! Wer eine Gewaltdebatte führt, sollte dies vor dem Hintergrund der zahlreichen Übergriffe von Neonazis und deren Leugnung und Relativierung der grausamen und menschenfeindlichen Verbrechen des deutschen Faschismus führen, und sich nicht allein auf diejenigen fixieren, die sich dagegen engagieren.
Wir machen unmissverständlich klar: Blockaden sind in Bad Nenndorf genau richtig. In Ergänzung zu den fröhlichen Feiern der Bad Nenndorfer BürgerInnen am Rand der Strecke, die bisher den „Trauermarsch der Nazis“ stören konnten, sind sie ein erfolgversprechendes Mittel, um dem Spuk in Bad Nenndorf endlich ein Ende zu bereiten. Wir betonen, dass wir uns nicht als Konkurrenz zum Bündnis „Bad Nenndorf ist bunt“ verstehen und uns mit dem lokalen Widerstand solidarisieren. Wir wollen uns nicht spalten lassen und verstehen unsere überRegionale Mobilisierung zu den geplanten Blockaden als notwendige und zielführende Ergänzung, um die Nazis daran zu hindern, auch in den nächsten 30 Jahren vor dem Wincklerbad aufzuziehen. Wir freuen uns, dass immer mehr Organisationen unsere gemeinsam erarbeitete Resolution unterstützen und rufen weiterhin breit dazu auf.“
Zum Hintergrund:
NDR: „SPD-Vorstoß: Streit über Demos in Bad Nenndorf“ www.ndr.de/Regional/Niedersachsen/Hannover/badnenndorf249.html
Schaumburger Nachrichten: „Naziaufmarsch: Kein Ende in Sicht“ www.sn-online.de/Schaumburg/Nenndorf/Bad-Nenndorf/Naziaufmarsch-Kein-Ende-in-Sicht