Das sogenannte „Fracking“ (Hydraulic fracturing) ist in den letzten Jahren immer wieder eingesetzt worden, um Gas aus Vorkommen zu fördern, bei denen sich ein Abbau normalerweise nicht mehr lohnen würden. Es wird unter hohem Druck ein Gemisch aus krebserregenden und giftigen Stoffen in die Erde gepumpt. Das Erdreich wird damit durchlässiger und gibt die Rohstoffe frei.
Das Grundwasser kann erheblich durch die Prozedur belastet werden. Es werden durchschnittlich Millionen Liter Wasser für einen Vorgang verbraucht. Auch in Gebieten, die sich um die Wasserversorgung keine Sorgen machen müssten, kam es bereits zu Wasserknappheiten. Das eingesetzte Wasser ist verseucht und kann nicht mehr verwendet werden. Die bisherigen Erfahrungen mit dieser Technologie zeigen enorme Auswirkungen auf die Menschen in betroffenen Regionen. Es müssen nicht unbedingt die Horrormeldungen von entzündbarem Trinkwasser in den USA sein. In Texas gibt es Ernteeinbußen für die Landwirtschaft, weil das Wasser für die Fördermaßnahmen genutzt wurde.
Auch in Niedersachsen gab es bereits Pilotprojekte mit der „unkonventionellen“ Gasförderung. Eine Ortsverwaltung beispielsweise genehmigte den Abbau unwissend, welche Mechanismen zum Einsatz kommen würden.
Fracking ist unökologischer und energieintensiver als konventionelle Förderung. Es schädigt die Umwelt übermäßig durch häufiges Bohren und ins Grundwasser gelangender Chemikalien. Das „unkonventionell“ geförderte Gas hat eine weitaus schlechtere Klimabilanz, auch wegen des bei, oder nach der Bohrung austretenden Methans. Die Folgen der Bohrungen sind bisher unzureichend erforscht.
Die Technik verhindert die ökologische Energietransformation. Wir erkennen Erdgas als Übergangsressource an, die ökologischen Kosten für das Fracking erscheinen uns aber deutlich zu hoch. Die für die Energiewende notwendigen kalten Reserven an Gas müssen durch die vorhanden Gasimporte gedeckt werden.
Aus diesen Gründen lehnt die GRÜNE JUGEND Niedersachsen das Fracking zur Gasförderung oder ähnliche umweltschädliche Fördertechniken ab und strebt ein zunächst deutschlandweites Verbot dieser Form des Abbaus an.
Die bereits durchgeführten Testbohrungen wurden auch basierend auf dem Bundesberggesetz (BbergG) genehmigt, das den Bergämtern kaum Handhabe bietet entsprechende Testbohrungen abzulehnen. Die GRÜNE JUGEND Niedersachsen setzt sich für eine Aktualisierung dieses intransparenten, unökologischen und gänzlich ohne Einbeziehung der AnwohnerInnen ablaufende Verfahren ein. Umweltaspekte und AnwohnerInnen müssen eine gewichtige Rolle bei der Vergabe solcher Fördergenehmigungen spielen und müssen im Zweifel Vorrang vor energiepolitischer Unabhängigkeit haben.