Absage des Castortransportes jetzt!

Am 25.10.2011 hat Greenpeace die Ergebnisse einer Studie vorgestellt, die besagt, dass die Strahlenwerte in Gorleben für dieses Jahr den gesetzlichen Grenzwert für Strahlenbelastung von 0,3 Millisievert überschreiten könnten. Durch fragwürdige Messmethoden sei vom niedersächsischen Umweltministerium die Strahlenbelastung für die Umgebung künstlich heruntergerechnet worden. Dies zeigt: Die amtierende Landesregierung versucht mit allen Mitteln den Castortransport ins Zwischenlager Gorleben durchzusetzen.
Aktuell werden die Castoren innerhalb der Lagerhalle neben dem Erkundungsbergwerk Gorleben umgebettet, weg von der Wand. Gleichzeitig wurde ein Fotografieverbot für den gesamten Innenraum der Halle erlassen. So soll, laut der zuständigen Behörde, möglichen TerroristInnen der genaue Standort der Castoren verschleiert werden. Diese Maßnahmen sind ein Offenbarungseid: Die zuständigen Behörden vertrauen ihren eigenen Sicherheitssystemen nicht. Eine große Konzentration an radioaktiven Müll vergrößert die terroristische Gefahr. Fadenscheinige Sicherheitsmaßnahmen sind Augenwischerei, absolute Sicherheit kann es mit der Atomtechnologie nicht geben.
Das ist nur ein weiterer, einer langen Reihe von Skandalen die Gorleben und die Castortransporte dorthin betreffen. Noch immer wird am ungeeigneten und politisch-motivierten „Endlagerprojekt Gorleben“ festgehalten. Die Verteilung im Haushalt des Bundesumweltministeriums zur Endlagersuche spricht Bände. Eine ambitionierte Suche von alternativen Endlagerstandorten findet nicht statt. Im Gegenteil: Mit weiterer Lagerung von radioaktivem Müll am Standort Gorleben, wird das Endlager Stück für Stück zementiert. Die Aufhebung des Moratoriums und weitere, unter dem Label „Erkundungsarbeiten“ getarnte Ausbauarbeiten unterstreichen dieses Bild. Gorleben ist als Endlager nicht geeignet.
Die GRÜNE JUGEND Niedersachsen fordert: keine weiteren Castortransporte in das Zwischenlager Gorleben! Der illegale Ausbau des Endlagers muss ein Ende haben! Das „VerursacherInnenprinzip“ muss bundesweit durchgesetzt werden. Atomkraftwerke in Bayern, Hessen und Baden-Württemberg produzieren Müll, lagern sie jedoch in Niedersachsen. Wir schließen uns Greenpeace an und fordern eine Prüfung der Zwischenlagerung direkt bei den Atomkraftwerken. Die, durch internationale Atomabkommen notwendigen Castortransporte nach Deutschland, sollen dezentral untergebracht werden. Es gilt zu prüfen, ob die Zwischenlager an den Atomkraftwerken, beispielsweise in Philippsburg, für eine Lagerung geeignet sind. Der für Ende November geplante Castortransport muss umgehend gestoppt werden.
Falls sich die Landesregierung dazu entscheiden sollte, den Transport durchzusetzen: die GRÜNE JUGEND Niedersachsen wird sitzend, stehend, singend, tanzend gegen den Castor demonstrieren. Der aktuelle Atomkompromiss hat die Probleme der Endlagerung nicht gelöst. Wir widersetzen uns auch weiterhin. Deshalb rufen wir alle auf, am Samstag, den 26. November ins Wendland zu fahren und gegen die Endlagerpolitik zu demonstrieren.