Ob der Peak Oil, also das Fördermaximum von Öl, schon überschritten ist oder nicht, darüber streitet sich die Fachwelt. Klar ist, der Moment, wenn er noch nicht eingetreten ist, kann jederzeit eintreten.
Ab diesem Moment steigt nur noch die Nachfrage nach Öl, nicht aber die Fördermenge. Ein immer größerer Unterschied zwischen Fördermenge und und Nachfrage wird sich auftun. Dies führt zu einem massiven Anstieg des Erdölpreises. Wie wichtig Öl für unsere Wirtschaft ist, hat die Finanzkrise 2008 gezeigt. Während der Ölpreis bei zeitweise über 200$ lag, kapitulierten Banken und ganze Volxwirtschaften. Diese Ölpreise können in Zukunft zur Normalität werden. Wenn mensch bedenkt, dass über 90 % der Dinge unseres täglichen Bedarfs mit Öl zusammenhängen und in einer Kalorie konventionell erzeugte Lebensmittel, 1,5 Kalorien Öl stecken, bedeutet das, dass wir so schnell wie möglich den Ölverbrauch minimieren müssen. Weiterhin zeigt dies, dass ein hoher Anstieg des Ölpreises ohne vorherige Umstellung der Lebensweise weitreichende Folgen für unsere Gesellschaft haben können.
Wir stellen uns entschieden gegen Versuche das fehlende konventionelle Öl durch unkonventionelles Öl wie Ölsande oder Tiefseeöl zu ersetzen. Diese Methoden sind im extremen Maße umweltschädlich wie das Beispiel der Deepwater Horizon zeigt, außerdem führen sie nur zu einer Verschlimmerung des Klimawandels. Stattdessen fordern wir eine massive Reduzierung des Energieverbrauchs.
Die Abkehr vom Öl kann am wirkungsvollsten dezentral erfolgen. Kommunen können besser abschätzen wo am Meisten Energie verbraucht wird. Deshalb fordert die GRÜNE JUGEND Niedersachsen die Einführung von Peak Oil Berichten in jeder Kommune.
Dies darf aber nicht die einzige Vorgehensweise sein, der Umstieg auf erneuerbare und klimafreundliche Energieträger ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Deshalb braucht es parallel vielfältige Anstrengungen um die Energiewende zu erreichen. Das Instrument eines Peak Oil Berichts kann hier nur eine Strategie von vielen sein.
Der Peak Oil Bericht soll die Bedeutung des Ölfördermaximum für die jeweilige Kommune beleuchten. Dabei geht es vor allem darum die Schlüsselbereiche einer jeden Kommune auf ihre Krisenfestigkeit gegenüber einer Verknappung von Öl zu überprüfen. Diese sind vor allem Verkehr und Mobilität, Lebensmittelversorgung, Medizinische Versorgung, die wichtigsten Wirtschaftsbereiche, öffentliche Bereiche, Energie und weitere Versorgung.
Aus der Analyse über die Resillenz dieser Bereiche sollen dann Handlungsoptionen ausgearbeitet werden. Schlüsselbereiche sollen dafür noch einmal extra genannt werden.
Wichtig ist außerdem eine allgemeine Einführung in das Thema und eine Einordnung in den nationalen und globalen Rahmen.