30. Juni 2010

In einer Welt, wo Drogen legal sind…



Vom GJN-Basisseminar zum Thema „Legalisierung und Drogenfachgeschäft“
..ist die Welt zwar noch immer nicht perfekt, aber macht es sie vielleicht ein Stück besser? Ist unsere Gesetzgebung in Sachen Rausch und Drogen noch immer zeitgemäß oder haben wir es längst mit einem antiquierten, bevormundenden System zu tun, das uns vorschreibt, was wir tun und lassen sollen, um bei körperlicher und geistiger Gesundheit zu bleiben? Und wie sollte mensch den Umgang mit den vielfältigen Arten des Rausches lernen, wenn er denn überall frei verfügbar wäre?
Diesen Fragen versuchten wir am 19. und 20. Juni fast ein ganzes Wochenende lang im GJN-Basisseminar „Legalisierung und Drogenfachgeschäft“ auf den Grund zu gehen. Neben zahlreichen Diskussionen untereinander und mit dem Referenten Max Plenert – Bundesvorstandsmitglied der Grünen Jugend und beim Deutschen Hanfverband tätig – gab es auch immer wieder zeitlich und inhaltlich sinnvoll angepasste theoretische Inputs via Bildschirmpräsentation. Hierbei präsentierte Max kompetent und unbeschwert den geschichtlichen Hintergrund des Verbots von Rauschmitteln, sowie mögliche Lösungsvorschläge zur Überwindung einer bevormundenden Verbotspolitik. Es wurde eingehend über den legalen Verkauf von Drogen in Fachgeschäften debattiert und wie eventuelle neue Vorschriften zum Jugend- und VerbraucherInnenschutz aussehen könnten. Die Debattenkultur war an diesem Wochenende erneut sehr angenehm: keine Polemik, keine großen Streitigkeiten. Okay, man könnte jetzt sagen, dass beim Thema dieses Wochenendes kein so hohes Konfliktpotenzial vorhanden sei, wie z. B. beim Thema Kapitalismus, dennoch bildeten sich innerhalb der Gruppe nicht selten Fraktionen, die jedoch die Konstruktivität der Diskussion nicht negativ beeinflusste.
Sehr positiv fiel auch die hohe Anzahl der ErstteilnehmerInnen am Seminar auf. Immerhin sind im letzten halben Jahr viele neue Gesichter zur GJN gekommen, da bietet so ein Basisseminar natürlich einen guten Einstieg in den Verband. Am Samstag Nachmittag verkleinerte sich die Gruppe ein wenig, daher fand die Gestaltung des Abendprogramms im überschaubaren Kreis statt. Mit ein paar Gesellschaftsspielen und einer zum Thema des Seminars passenden Episode einer bekannten US-Zeichentrickserie (nicht die sympathische gelbe Familie aus der Evergreen Terrace) ist es gelungen, den Abend in gemütlicher Runde ausklingen zu lassen.
Wenn wir jetzt nach Fehlern suchen wollten, dann könnten wir diese im Abendessen finden, da dieses nicht wie sonst üblich selbst zubereitet wurde, sondern vom Imbiss um die Ecke kam, und nicht wirklich aus saisonaler und Regionaler Produktion stammte. Allerdings sind dies Spitzfindigkeiten, welche die souveräne Qualität des Seminars nicht beeinträchtigen konnten – so waren wir uns auch in der abschließenden Feedbackrunde einig.



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