3. Juli 2009

Jan Phillip Albrecht goes to EU-Parlament



GRÜNE JUGEND-Kandidat Jan Phillip Albrecht ist bei der letzten Europawahl ins EU-Parlament gewählt worden. Und auf einmal saß er innerhalb von einer Woche in Brüssel in einer Grünen, europäischen Fraktionssitzung. In einem kurzen Interview berichtet er von seinen ersten Erfahrungen seit der Wahl.

Julia: Hallo Jan, wie war der Moment für ich, als Du am Sonntag erfahren hast, dass Du im Juli an der konstituierenden Sitzung des Europäischen Parlaments in Straßburg als Abgeordneter teilnehmen wirst?
Jan: Ich freue mich riesig, dass es geklappt hat und ich nun insbesondere die GRÜNE JUGEND in Europa als Abgeordneter vertreten darf. Ich hatte nicht wirklich fest damit gerechnet, dass es klappen würde. Umso größer war und ist jetzt die Freude.
Wie verliefen Deine ersten Wochen als angehender Europaabgeordneter und was wird die nächste Woche passieren?
Die ersten Wochen waren sehr spannend und aufregend für mich. Ich war plötzlich in Brüssel auf den Fraktionssitzungen, habe mir eine Wohnung gesucht und viele interessante Leute aus den verschiedensten Teilen Europas kennengelernt. Bis zur ersten Plenarsitzung in Straßburg wird sich klären, wer in welche Ausschüsse gehen und welche Themen bearbeiten wird. Da bin ich sehr gespannt was da raus kommt und hoffe, dass ich meine Wünsche durchsetzen kann.
Was sind die Ziele, für die Du im Europäischen Parlament streiten wirst?
Ich möchte mich im Europäischen Parlament vor allem für starke Grundrechte, mehr Demokratie und eine freie Netzkultur einsetzen. Viel zu stark wurden diese Bereiche in den vergangenen Jahren auf europäischer Ebene eingeschränkt. Sei es durch die Richtlinie zur Vorratsdatenspeicherung, deren lückenloser Generalverdacht absolut unverhältnismäßig ist, oder sei es durch den nahezu unkontrollierten Lobbyismus in Brüssel. Europa muss endlich transparenter werden und die Grund- und Partizipationsrechte der BürgerInnen schützen. Es ist wichtig, dass wir heute an der richtigen Stelle aktiv werden. Als Mitglied der GRÜNEN JUGEND trage ich da besondere Verantwortung für unsere Zukunft.
Glaubst Du, dass Dein Alter im EP (Europäischen Parlament) ein Nachteil darstellt?
Für die meisten in der grünen Fraktion spielt das Alter keine große Rolle. Ich werde ernst genommen wie jeder andere. Mein Alter ist also kein Nachteil. Im Gegenteil: Die Fraktion freut sich sehr, nun sogar fünf Abgeordnete unter 30 [in der gesamten europäischen Grünen Fraktion; Anm. Julia] in ihren Reihen zu haben und unterstützt uns in vieler Hinsicht. Als Europaabgeordneter möchte ich gerade jungen Menschen europäische Politik begreifbarer machen und ihnen einen Zugang dazu zu bieten.
Was wird für Dich die größte Herausforderung mit diesem Mandat sein?
Die größte Herausforderung für mich wird sein, die politische Kultur der GRÜNEN JUGEND und meiner Generation im Parlament durchzuhalten und zu etablieren. Ich begreife mein Europamandat als wichtiges Projekt und nicht als Versorgungsposten. Ich möchte neue Ideen einbringen und mit beiden Füßen auf dem Boden bleiben.
Was wirst Du persönliches mit nach Brüssel nehmen?
Mein Fahrrad. Auch wenn das Fahrradfahren in Brüssel durchaus gefährlich sein kann.
Vielen Dank für dieses Interview, Jan, und wir wünschen Dir viel Erfolg in Brüssel und Straßburg!

Jan Philipp Albrecht, 26, kommt aus Wolfenbüttel, wo er vor vielen Jahren die GRÜNE JUGEND im Kreis und der Region Braunschweig mitgegründet hat. Von 2002 bis 2005 war er im Landesvorstand der GJN und von 2006 bis 2008 Sprecher der GRÜNEN JUGEND Bundesverband. Bei der Europawahl am 7. Juni wurde er für die Grünen in das Europäische Parlament gewählt.[/br]
Mehr zu Jan: www.janalbrecht.eu



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