We feed The World

Hunger weltweit und trotzdem riesige Lebensmittelvernichtungen? Wie passt das zusammen? Eine Filmrezension zu Deutschlands vielleicht interessantestem Film.

Brot für 49Cent, 1kg Tomaten für 1,79€ und ein Kotelett für 2€ – die Realität in internationaler Discounter.
Wollen wir nicht wissen, unter welchen Bedingungen unsere Lebensmittel produziert werden? Sind diese Preise selbstverständlich?
Der Film WE FEED THE WORLD von Erwin Wagenhofer geht diesen Fragen auf den Grund. In seinem Dokumentarfilm, der die Produktion und Entsorgung unseres Brotes, des Geflügelfleisches, dem Treibhausgemüse etc, das wir tagtäglich verzehren, verfolgt, reist Wagenhofer mit seiner Crew durch die Welt. Der Film zeigt eine Geflügelfarm in der täglich tausende Hühner am einen Ende lebend auf ein Förderband geworfen werden und am anderen Ende fertig verpackt, mit den essbaren Innereien in Plastikfolie wieder reingestopft, rauskommen; einen Tiefseefisch, dem, von einem Fangnetz an die Wasseroberfläche gebracht, die Augen geplatzt sind; es geht um die tagtägliche Entsorgung von Tonnen von Brot, die oft nicht älter als zwei Tage sind; dem Wassermangel, der in Baracken lebenden ArbeiterInnen, die vor allem afrikanischen Ursprungs sind, in Südspanien nahe den immensen Treibhausanlagen von insgesamt 350.000 Hektar.
Da sage noch mal ein Kapitalist, dass die freie Marktwirtschaft die richtigen Mengen von Konsumgütern an den richtigen Tagen produzieren könne!
Dokumentarfilme über Nahrung boomen zur Zeit. Mehr und mehr Leute kaufen Bio-Produkte ein. Auch ich habe schon mehrere Filme über Gentechnik oder die Folgen des Konsums der Westwelt oder anderes gesehen.
Trotzdem bin ich froh diesen Film zu kennen! Er zeigt die Problematik, die Zusammenhänge in neuem Licht und ließ mich mit einem „zum Glück kauf ich nur Bio“ aus dem Kino schreiten. Ich empfehle diesen Film unbedingt weiter!
Nehmt am besten den gesamten Politik- (wahlweise Ethik-, Biologie-, Erdkunde-)kurs, Verwandte, FreundInnenkreis… mit rein.