28. April 2006

… und die Atomkraftwerke laufen immer noch

Es ist ein trauriges Jubiläum, das am 26.04.06 „gefeiert“ wird, denn genau vor 20 Jahren explodierte der Reaktor des AKWs in der Ukraine, aufgrund eines fatalen Experimentes. Die daraufhin austretende Radioaktivität verseuchte Teile Europas und machte ein großes Gebiet für unabsehbare Zeit unbewohnbar. Bei diesem, bis jetzt größten GAU, kamen Schätzungen zufolge 20.000 bis 70.000 Menschen ums Leben und noch heute leiden viele Menschen unter den Folgen des Unfalls.

Um diese Katastrophe nicht in Vergessenheit geraten zu lassen und weiter auf die unberechenbaren Gefahren der Atomenergie aufmerksam zu machen, griff die GRÜNE JUGEND zu drastischen Mitteln und inszenierte eine Sterbeszene auf dem Kröpke in Hannover. In der Hauptrolle: ein gelbes Atomfass mit zwei TrägerInnen in Schutzanzügen und mit Gasmasken ausgerüstet, in den Nebenrollen viele Freiwillige der Grünen Jugend Hannover und AktivistInnen von JANUN e.V.
Mit großer Vorsicht wurde das Atomfass nun über den Platz getragen und in einem plötzlichen Moment fallen gelassen. Die StatistInnen, die unauffällig verteilt in der Menge bereitstanden, stürzten wie tot zu Boden und wurden von den SchutzanzugträgerInnen weggetragen um zu einem „Leichenhaufen“ aufgeschichtet zu werden. Die Wirkung war enorm: Viele Leute erschraken sich riesig, als auf einmal rund um sie Personen zusammenbrachen und wie tot auf dem Boden herumlagen. Sogar der Notarzt sollte gerufen werden. Doch mittels Aufklärbroschüren am Stand wurden die PassantInnen wieder beruhigt. Um Sympathie mit der Gruppe zu symbolisieren, legte sich daraufhin ein besonders engagierter Passant sogar zu den restlichen Scheintoten auf den Boden. Weil die Premiere so gut gelungen war, gab es dann auch sofort noch eine Wiederholung.

Doch schon vor 20 Jahren zeigte Tschernobyl, das Sterben ist kein Theaterstück und wenn nicht bald ein Wechsel zu erneuerbaren Energien stattfindet, kann es wieder Realität werden! Deshalb fordert die GRÜNE JUGEND auch weiterhin einen konsequenten und schnellen Ausstieg aus der Atomenergie.