Es gibt noch Jugendliche, die sich für Politik interessieren. Auf der Humboldtschule organisierten die Schülerinnen und Schüler einen „Tag der Politik“ und luden hierzu die Jugendverbände der niedersächsischen Landtagsfraktionen ein. Auch die GRÜNE JUGEND Hannover war dabei.
Politisches Interesse bei Jugendlichen sollte gefördert werden. Im Rahmen der Projektwoche der Humboldtschule hat dies verblüffend gut geklappt. Um halb 9 standen die Informationsstände der einzelnen Verbände in der Pausenhalle der Schule. Nur 4 Fraktionen waren eingeladen: Die Junge Union (JU), die Jungen SozialistInnen (Jusos), die Jungen Liberalen und die GRÜNE JUGEND. Solid, die parteinahe Jugendorganisation der Linkspartei.PDS war nicht eingeladen worden. Die OrganisatorInnen hatten sich an den Fraktionen des Landes Niedersachsen orientiert. „Bedauerlich“, findet Janko Marklein, Mitglied der GRÜNEN JUGEND Hannover, „Die Linkspartei.PDS ist doch immerhin als Oppositionspartei im Bundestag eine etablierte Partei und sie nicht einzuladen beeinflusst einseitig das Wahlverhalten der Schülerinnen und Schüler! Wir hätten den Konkurrenzkampf mit Solid nicht gescheut.“
In der Tat fehlte es beim „Tag der Politik“ nicht an linken und progressiven Ideen. Die GRÜNE JUGEND Hannover vertrat ihre Positionen und warb am Infostand für ihre Vorstellungen zukunftsfähiger Politik. Jede Jugendorganisation bekam die Möglichkeit sich kurz vorzustellen. In der Aula versammelten sich hierzu die oberen Jahrgänge der Schule und versuchten sich einen Überblick über die Unterschiede der Gruppen zu machen.. Außerdem wurde das Konzept der Kommunalwahl erklärt, sehr sinnvoll, da viele der SchülerInnen bei der nächsten Wahl mitwählen dürfen.
Das Highlight des Projekttages war dann eine Podiumsdiskussion. VertreterInnen der einzelnen Jugendverbände diskutierten über die Themen Studiengebühren, Atomausstieg und Bildungsreform. Dabei bildeten sich zwei Lager heraus. Mit den Jusos gab es bei nahezu allen Inhalten große Übereinstimmungen, während ein gemeinsamer Konsens mit den Positionen der Jungen Union oder den Jungen Liberalen in keinem Themenfeld gefunden wurde. Während die JU und die Julis Studiengebühren unter bestimmten Voraussetzungen für sinnvoll halten, trat der junggrüne Sven-Christian Kindler energisch gegen Studiengebühren ein, „Bildung ist ein universelles Menschenrecht! Es kann nicht sein, dass die Entscheidung zu studieren vom Geldbeutel der Eltern abhängt!“ Auch am Atomausstieg möchte er festhalten: „Je schneller desto besser! Es ist unverantwortlich, strahlenden Müll für hunderte von Generationen nach uns zu schaffen. Außerdem wird auch das Uran vermutlich nur noch höchstens 50 Jahre auf der Erde vorhanden sein. Der einzige Weg aus diesen Abhängigkeiten raus zukommen sind die regenerativen Energien.“ Bei der Diskussion um eine umfassende Bildungsreform hält die GRÜNE JUGEND an ihren Ideen zur Abschaffung des dreigliedrigen Schulsystems fest. Die PISA-Studie hat sie hier mit der klaren Empfehlung zur Gesamtschule bestätigt.
Am Ende hatten die Schülerinnen und Schüler noch selbst Gelegenheit Fragen an die verschiedenen VertreterInnen zu stellen und abschließend fand noch eine Wahl statt. Die GRÜNE JUGEND ist hier draus als zweitstärkster Jugendverband mit 36 Stimmen von 110 – nach den Jusos (40 Stimmen) – hervorgegangen. Dritter wurde die Junge Union mit 22 Stimmen und die Julis landeten – weit abgeschlagen mit 5 Stimmen auch hinter den „Sonstigen“ – auf dem ehrenvollen letzten Platz. Die GRÜNE JUGEND gratuliert!
Für uns war die Wahl mit diesem Spitzenergebnis ein großer Erfolg. Damit hatte Rot-Grün eine klare 2/3-Mehrheit. Das gilt es nun bei der Kommunalwahl im September zu sichern.