Das Seminar fand in der Jugendherberge Hildesheim statt und wurde als Bestellseminar in Zusammenarbeit mit dem Verein zur Förderung politischen Handelns (vfh) organisiert. Referent war Michael Ohnesorge aus Göttingen.
Als wir am Freitag Abend in der Jugendherberge ankamen, zeigte sich bereits, dass wir den Veranstaltungsort richtig gewählt hatten. Der Blick über das abendliche Hildesheim von dem Berg, auf dem die Jugendherberge liegt, ließ uns für einen Moment innehalten. „Das ist ja wie Paris“ entfuhr es der ersten Teilnehmerin.
Kurze Zeit später hatten wir unsere Zimmer bezogen und kamen im Seminarraum zu einer ersten Befindungsrunde zusammen, wo wir uns uns über das Jugendherbergspersonal amüsierten, das noch immer nicht glauben wollte, dass die gesamte Gruppe vegetarisch essen wollte.
Nachdem wir uns alle vorgestellt hatten, begann der offizielle Teil des Seminars. Zu allererst war meckern angesagt: „Was stinkt uns in der BRD?“ stand am Flipchart. Da kam dann auch gleich einiges zusammen: Dreigliedriges Schulsystem, Steuerverschwendung, Neoliberalismus, Egozentrik der Menschen über andere Lebensformen, Parteigeklüngel, die erschlagende Masse an Institutionen und vieles mehr. Außerdem wurde moniert, es werde zu viel gemeckert in diesem Land. Welch Ironie.
Am Samstag Morgen ging es dann daran, die Grundpfeiler unserer Demokratie zu erkunden. Was hält unser System zusammen und wie verhalten sich diese Aspekte in anderen demokratischen Staaten. Als Grundlage hatten wir eine Auflistung von sieben „Grundbausteinen“ der Demokratie, die das Bundesverfassungsgericht den Parteiverboten der 50er Jahre zugrunde gelegt hat. Wir bearbeiteten diese sieben Punkte in Gruppenarbeit anhand des Grundgesetzes und stellten unsere Ergebnisse hinterher der ganzen Gruppe vor.
Später gab es dann noch ein Spiel als Selbstversuch: Das „Rot-Blau-Spiel“ stellt die TeilnehmerInnen auf die Probe. Sie müssen sich entscheiden ob sie solidarisch oder auf ihre eigenen Vorteile bedacht handeln. Sie haben die Wahl zwischen der Aussicht sich durchzusetzen oder einen Kompromiss zu schließen. Handeln sie falsch verlieren alle.
Im letzten Teil des Seminars ging es darum, in Gruppenarbeit verschiedene Themen zu erarbeiten. Eine Gruppe beschäftigte sich mit der Basisdemokratie in der Schweiz, eine weitere mit der Globalisierung und internationalen Aspekten. Andere stellten ihre eigene demokratische Utopie zusammen und überlegten wie Demokratie demokratischer werden könnte oder beschäftigten sich mit den Vor- und Nachteilen von Liberalismus und Sozialismus.
Natürlich wurde auch an den Abenden wieder nach GJH – Manier gefeiert. Einen Bericht über die Partys wird es an dieser Stelle nicht geben. Wer interessiert ist, kommt nächstes mal einfach mit.
Ihr werdet es nicht bereuen…
Ein Bericht von: Patrick Drenske, Sprecher der GRÜNEN JUGEND Hannover
Links:
VFH- Verein zur Förderung politischen Handelns e.V.