7. März 2022

GRÜNE JUGEND Niedersachsen kritisiert GroKo scharf wegen Fracking-Debatte



Nachdem der niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil den Einsatz von Fracking zur Gewinnung zusätzlicher deutscher Gasmengen ins Spiel gebracht hat, kritisiert die GRÜNE JUGEND Niedersachsen diesen Vorstoß scharf.

Dazu kommentiert Felix Hötker, Landessprecher der GRÜNEN JUGEND:

Der menschenverachtende Angriff Russlands in der Ukraine hat gezeigt, wie wichtig es ist, sich von fossilen Abhängigkeiten zu lösen. Über 700 Millionen Euro verdient Russland allein pro Tag mit dem Export von Öl, Gas und Kohle. Mit diesem Geld finanziert Putin Völkerrechtsverletzungen. Jetzt auf Fracking zu setzen, ist jedoch ein klimapolitischer Wahnsinn. Fracking ist nicht nur mit deutlich mehr klimaschädlichen C02 Emissionen verbunden, sondern gefährdet durch Umweltverschmutzungen und Bodenerosionen konkret Menschen. Fracking kann schlichtweg keine sinnvolle Lösung auf dem Weg zur Energieunabhängigkeit sein!

Felix Hötker weiter:

Die vorangegangene Debatte um Flüssiggas-Terminals in Wilhelmshaven und Stade und die jetzige Debatte um Fracking sind reine Ablenkungsmanöver. Im Kern geht es der Großen Koalition darum, von der verpassten Energiewende dieser Regierung abzulenken. Diese verpasste Energiewende führt dazu, dass Niedersachsen u.a. von fossilen Energieträgern aus Russland abhängig ist. Was jetzt kurzfristig braucht ist die Diversifizierung von Energieträgern, wie den Ausbau von Biogas. Mittelfristig muss die Große Koalition bei der Energiewende ihren Klotz vom Bremspedal nehmen und die den Ausbau der Erneuerbaren und eine echte Wärmewende jetzt vorantreiben. Die Große Koalition muss hier endlich den Fokus setzen und aufhören, in der energiepolitischen Mottenkiste rumzuwühlen.

Hintergrund:

Seit Jahren kritisieren Umweltverbände, wie der BUND, die Förderung von Fracking-Gas aufgrund der klima- und umweltbedingten Schäden. Bislang lehnte die Niedersächsische Landesregierung den Einsatz von Fracking-Technologie in unkonventionellen Lagerstätten wie z.B. Schiefer- oder Tongestein ab. Nach einem Interview des Ministerpräsidenten, das am Donnerstag in Hannoverschen Allgemeinen Zeitung erschienen ist, scheint diese Haltung in Frage gestellt zu werden.



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