Die GRÜNE JUGEND Niedersachsen positioniert sich eindeutig gegen die Kriminalisierung der „Roten Hilfe”, z. B. durch die Nennung in den Verfassungsschutzberichten der Länder und des Bundes und fordert die sofortige Beendung jeglicher Beobachtung und Überwachung durch staatliche Organe. Des Weiteren erkennt die GJN die Wichtigkeit der Roten Hilfe für alle emanzipatorischen Kämpfe, z. B. gegen Rassismus, Faschismus, Sexismus, Nationalismus, Kapitalismus und Umweltzerstörung, an. Dennoch kritisieren wir, dass die Rote Hilfe auch Geld an Aktivist*innen auszahlt, die aufgrund von Aktionen, die sich gegen den Staat Israel richten, Repressionen erfahren haben.
Die Rote Hilfe ist insgesamt jedoch eine enorm wichtige linke Solidaritäts- und Hilfsorganisation und wir rufen zur Unterstützung z. B. durch Spenden, auf. Die GJN solidarisiert sich mit allen, die sich auf Grund ihrer Mitgliedschaft in der Roten Hilfe Hetzkampagnen, Berufsverboten etc. ausgesetzt sehen und ruft ihre Mitglieder zum Eintritt in die Rote Hilfe auf.
Timo Klöpper
28. Oktober 2018
Die Rote Hilfe verweigert Aktivist*innen ihre Hilfe, wenn diese sich von ihren Taten distanzieren. Dies gilt auch bei einer Distanzierung von Gewalttaten (Körperverletzung). Da es sich hier bereits um mehrere kritische Einzelfälle handelt, sollte sich die Grüne Jugend meiner Meinung nach von dem aktiven Aufruf der Unterstützung der Roten Hilfe distanzieren. Gewalt darf nicht toleriert werden!
Stefan Ehlert
17. Dezember 2018
Liebe GRÜNE JUGEND Niedersachsen,
die Rote Hilfe e.V. zahlt also Geld an Aktivist*innen aus, die „aufgrund von Aktionen, die sich gegen den Staat Israel richten, Repression erfahren“ … ja? Ist dem so? Dann bitte mal Butter bei die Fische … wann, wo, wer?
Und überhaupt – „Aktionen gegen den Staat Israel“, also den Staat Israel also solchen, unabhängig von der dort jeweils regierenden Partei bzw. Parteienkonstellation? Demonstrationen gegen die Inhaftierung von Kindern in israelischen Gefängnissen, gegen die – im übrigen völkerrechtswidrige – Besetzung von palästinensischen Gebieten … gegen die Benachteiligung arabsichstämmiger israelischer Bürger*innen können ja nicht gemeint sein, oder doch?
Oder um welche Art „Aktionen“ geht es hier? Oder seid ihr der Meinung, dass jede Art emanzipatorischer, linker und / oder humanistisch orientierter Kritik direkt gleich den Staat Israel als solchen gefährdet? Und: stimmt das auch für die Kritik oder „Aktion“ jüdischer Linker (ob israelische Staatsbürger*innen oder nicht) an der aktuellen Politik der israelischen Regierung?
Wenn ihr schon in einer solchen aktuellen Situation gegen die RH die Antisemitismus-Karte spielt … dann nachvollziehbar transparent und belegt, bitte. Ansonsten würde ich ein wenig Zurückhaltung empfehlen … bevor ihr als Bettvorleger bzw. Stichwortgeber für Leute endet, mit denen ihr gar nichts zu tun haben wollt!
Btw: Wer braucht eine Linke, die sich von ihren eigenen Aktionen distanziert? Wer vorher nachdenkt, braucht sich hinterher nicht zu distanzieren, braucht keine Reue oder Entschuldigung!