Landeskongress der GRÜNEN JUGEND Niedersachsen beschließt kulturpolitisches Konzept, wählt Mitglieder des Vorstandes nach und vergibt Votum für die Listenaufstellung zur Bundestagswahl.
An diesem Wochenende (29.08.-31.08.2008) debattierte die GRÜNE JUGEND Niedersachsen (GJN) auf ihrem Landeskongress in Larrelt bei Emden unter dem Motto „Wir schreiben unsere Sehnsüchte an die Wände dieser Stadt“ über die Rolle der Kulturpolitik in Niedersachsen. In ihrem verabschiedeten kulturpolitischen Konzept fordern die rund 60 Teilnehmerinnen und Teilnehmer die stärkere Förderung von freien Jugendkulturen und Soziokultur. Die GRÜNE JUGEND Niedersachsen spricht sich unter anderem für die Einrichtung von öffentlichen Grafittiwänden, die Neugründung von selbstverwalteten Jugendzentren und die Einführung von Kulturbussen aus. „Wir wollen mehr Kultur in der Fläche. Mit der Bereitstellung von Kulturbussen können wir Kino, Kunst oder Impro-Theater in kleine Städte und Dörfer bringen.“ erklärte Julia Willie Hamburg, Sprecherin der GRÜNEN JUGEND Niedersachsen.
Um mehr Kultur in Niedersachsen zu finanzieren, fordert die GRÜNE JUGEND Niedersachsen einen größeren Teil der Ausgaben im Haushalt für den Jugend- und Kulturbereich bereit zu stellen. Außerdem sprechen sich die TeilnehmerInnen des Landeskongress für die Erhöhung der Erbschaftsteuer und Wiedereinführung der Vermögensteuer aus, um Kultur allen Menschen zugänglich zu machen. Zusätzlich müsse auch der Zugang zu öffentlichen Bibliotheken und Museen kostenlos sein und ein Sozialticket für Kultur eingeführt werden. „Armut ist viel zu häufig ein Ausschließkriterium, um kulturelle Angebote wahrzunehmen. Unser Ziel ist es, gesellschaftliche Teilhabe und Kultur für jeden Menschen unabhängig vom sozialen Hintergrund zu ermöglichen.“ erläuterte Sven-Christian Kindler, Sprecher der GRÜNEN JUGEND Niedersachsen.
Weiterhin forderte die Landesmitgliederversammlung in einem Beschluss die Altersgrenzen beim Wahlrecht abzuschaffen. Zudem wählten die Mitglieder des Landeskongress Clemens Schwanhold zum neuen politischen Geschäftsführer und Jan Wienken zum Beisitzer im Landesvorstand. Mit großer Mehrheit vergab die GRÜNE JUGEND Niedersachsen ferner ein Votum für Sven-Christian Kindler für die Listenaufstellung zur Bundestagswahl. Der Sprecher des bündnisgrünen Jugendverbandes kündigte an, für Platz 6 auf der Landesliste zu kandidieren und sich für einen Neuaufbruch in der Sozialpolitik einzusetzen. In seiner Rede prangerte er die extrem hohe Armut von Kinder und Jugendlichen an und warb für mehr politische Beteiligung von jungen Menschen. Kindler: „Wir brauchen jetzt eine echte Existenzsicherung für Kinder und Jugendliche und den zügigen Ausbau der öffentlichen Infrastruktur. Es geht um unsere Zukunft, die uns heute verbaut wird. Deswegen wollen wir mitentscheiden und unsere Interessen auch im Bundestag einbringen.“