10. Dezember 2020

Statement zur einmaligen Verlängerung der Regelstudienzeit in Niedersachsen: Student*innen brauchen eine gesicherte Lebenssituation



 Pressemitteilung, Donnerstag, 10.12.2020

Das Solidarsemesterbündnis, bestehend aus der LandesAStenkonferenz, der GRÜNEN JUGEND Niedersachsen, den Jusos, der DGB Jugend, dem freien Zusammenschluss der Student*innenschaften, zieht eine Zwischenbilanz zu den bisher erreichten Regelungen zur einmaligen Verlängerung der Regelstudienzeit.

Die einmalige Verlängerung der Regelstudienzeit kommt nun im Dezember, neun Monate nach den ersten Forderungen zu einem Solidarsemester. Die niedersächsischen Student*innen hätten eine schnellere Umsetzung benötigt.

Dass die beschlossene Regelung nicht nur das Sommersemester 2020 in Betracht zieht, ist gut und notwendig. Momentan soll die Regelstudienzeit allerdings nur um ein Semester verlängert werden. Für uns ist jedoch eine Ausweitung der Regelung erforderlich, denn das Wintersemester 20/21, sowie das Sommersemester 21 sind auch belastend für die Hochschulgemeinschaft.

Student*innen benötigen, solange die Lehre und die Studienbedingungen von der Corona-Pandemie eingeschränkt sind und sie unter finanziellen, sowie sozialen Herausforderungen stehen, unbürokratische Hilfen.

Bisher konnte das Ministerium aber noch nicht erklären, wie genau diese Verlängerung der Regelstudienzeit umgesetzt wird. Es bleibt zu hoffen, dass mit dieser auch die BaföG Zahlungen verlängert werden, sowie Gebühren wie Langzeitstudiengebühren erlassen werden. Denn für eine verlängerte Studienzeit unter Corona Bedingungen dürfen die Student*innen nicht auch noch finanziell bestraft werden.

Um eine möglichst aushaltbare Studiensituation zu ermöglichen, darf sich aber nicht auf dieser Verlängerung ausgeruht werden. Das Solidarsemesterbündnis steht weiterhin für folgende Forderungen ein:

1.Die Öffnung des BAföGs und finanzielle Nothilfen der Studentenwerke ohne unrealistische Bedarfsprüfung.

2.Eine Verlängerung der Zinsaussetzung bei dem KfW Kredit des Studentenkredits des Bundesministeriums.

3.Eine Einbeziehung der Landesweiten Student*innenvertretung in politische Entscheidungen, die die niedersächsischen Student*innen betreffen.

Weitere Forderungen sind zu finden unter: www.solidarsemester.de

Zudem bedarf es weiterhin eine Bereitstellung von Lernräumen, sowie die Sicherung des Bibliothekszugangs seitens der Hochschulleitungen. Der fehlende soziale Kontakt und die wegfallende Präsenzehre belastete die Student*innen weiterhin sozial und psychisch. Die Langzeitfolgen bleiben abzuwarten, die Unsicherheit stellt sich auch im Übergang von Studium in die Arbeitswelt, der sich aktuell als besonders schwer darstellt.

Daher braucht es eine Trendwende, das niedersächsische Wissenschaftssystem darf nicht mit weniger Geld, sondern muss mit mehr Geld in der Zeit der Krise ausgestattet werden.



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