13. März 2017

Wer A(bschalten) sagt, muss auch B(rennelementeexportverbot) sagen!



Die GRÜNE JUGEND Niedersachsen fordert: Ein Brennelementeexportverbot in Deutschland!

Wer im eigenen Land den Atomausstieg beschließt, muss sich auch international für das Ende der Atomkraft einsetzen. Dazu gehört das Verbot des Brennelementeexports!

Dies gilt auch für Firmen, die in Niedersachsen produzieren wie z.B. die Brennelementfertigungsanlage der Advanced Nuclear Fuels GmbH (Tochtergesellschaft von Areva NP aus Frankreich) in Lingen.

Die Brennelementfertigungsanlage in Lingen wurde im Januar 1979 in Betrieb genommen und laut Bundesamt für Strahlenschutz sind 134 meldepflichtige Ereignisse bis November 2014 gezählt worden. Eigentümer des Werkes in Lingen ist die Advanced Nuclear Fuels GmbH, die unter anderem Namen zunächst zu 100 % Siemens gehörte, seit 2001 zu 100 % der AREVA NP, an der zu zwei Dritteln AREVA und zu einem Drittel Siemens beteiligt sind. Das Werk setzt sich aus einem Fertigungsgebäude und Lagerbereichen für Reststoffe, Zwischenprodukte, Brennstäbe und radioaktive Abfälle zusammen. Zum Werk Lingen gehören noch zwei weitere Standorte in Karlstein und Duisburg, die Komponenten und Rohre zuliefern.

Die Fertigung von Brennelementen läuft wie folgt ab: Nach der Konversion von angereichertem Uranhexafluorid zu Urandioxid-Pulver werden Urantabletten gepresst und in Hüllrohre gefüllt. Mit dem Verschweißen der Hüllrohre sind die Brennstäbe gefertigt und werden abschließend zu Brennelementen montiert.

Bislang hat das Werk über 30.000 Brennelemente an Atomkraftwerke in Deutschland und Europa geliefert.

Der GRÜNEN JUGEND Niedersachsen ist klar, dass nach einem Brennelementeexportverbot und dem Atomausstieg in Deutschland viele
Arbeitsplätze auf dem Spiel stehen sowie Einnahmen aus der Gewerbesteuer für die Kommunen. Dies kann/darf kein Hindernis sein, den Atomausstieg gänzlich in Deutschland einzufordern.

Für einen Ausgleich der Arbeitsplätze in Lingen und den anderen Standorten von Brennelementfertigungsanlagen und deren Zulieferern soll gesorgt werden.

Hierfür soll eine Zukunftswerkstatt ins Leben gerufen werden, um eine Strategie für neue Arbeitsplätze an den Standorten zu sichern. Die neu geschaffenen Arbeitsplätze sollen unter anderem in Bereichen der energieneutralen Beschaffung von Energien sein. Damit Niedersachsen einen großen Teil zu einer klimaneutrale Energiebeschaffung in Europa und weltweit beiträgt.



← zurück