23. März 2014

Für eine seriöse Bildungsfinanzierung – Gegen die Instrumentalisierung von Schülerinnen und Schülern



Die GRÜNE JUGEND Niedersachsen spricht sich für eine solide Finanzierung der Inklusionsbemühungen an niedersächsischen Schulen, sowie für einen Ausbau der Schulsozialarbeit aus.

Die GRÜNE JUGEND Niedersachsen erkennt dabei an, dass dem Land nicht unbegrenzte finanzielle Mittel zur Verfügung stehen und die in der Landesverfassung verankerte Schuldenbremse zu Haushaltsdisziplin zwingt. Es ist deshalb notwendig, die von der Landesregierung geplante Erhöhung der Unterrichtsverpflichtung für Gymnasiallehrer_Innen von aktuell 23,5 auf 24,5 Wochenstunden umzusetzen.
Bundesweit existiert derzeit kein anderes Bundesland, in dem Lehrkräfte an Gymnasien eine geringere wöchentliche Unterrichtsverpflichtung haben als in Niedersachsen, daher betrachtet die GRÜNE JUGEND Niedersachsen die aktuell von Lehrer_innenverbänden angeschobene Protestkampagne als maßlos überzogen. Insbesondere ist die Androhung mehrerer Lehrer_innen im kommenden Schuljahr keine oder bedeutend weniger Klassenfahrten als bisher durchführen zu wollen zu kritisieren. Für viele Schüler_Innen sind Klassenfahrten das Highlight eines Schuljahres. Hier wird versucht, die Schülerinnen und Schüler für eigene politische Zwecke zu instrumentalisieren.

Schon seit Jahren erteilen Lehrkräfte an Integrierten Gesamtschulen 24,5 Unterrichtsstunden in der Woche. Lehrer_innen an anderen Schulformen in Niedersachsen sehen sich sogar mit Unterrichtsverpflichtungen von bis zu 28 Stunden wöchentlich konfrontiert. Angesichts der höchst unterschiedlichen Unterrichtsverpflichtungen in den verschiedenen Schulformen in Niedersachsen, hält die GRÜNE JUGEND Niedersachsen aus Gründen der Fairness unter den Lehrkräften der verschiedenen Schulformen eine Angleichung der realen Gesamtarbeitszeiten, also inklusive von Vorbereitung und anderen außerunterrichtlichen Aufgaben, an die im öffentlichen Dienst üblichen Regelarbeitszeiten für notwendig. Lehrkräfte an z. B. Hauptschulen leisten in Niedersachsen nicht weniger oder weniger anstrengende Arbeit als Lehrkräfte an Gymnasien und auch hier finden Klassenfahrten statt.
Die Aussetzung der ursprünglich geplanten Arbeitszeitermäßigung für ältere Lehrkräfte bedauert die GRÜNE JUGEND Niedersachsen. Diese Arbeitszeitermäßigung war jedoch nie von der Schwarz-Gelben Vorgängerregierung gegenfinanziert worden, daher ist ihre Aussetzung nicht umgänglich, solange die Länder nicht z. B. durch höhere Steuereinnahmen vom Bund besser ausgestattet werden.
Die GRÜNE JUGEND Niedersachsen fordert alle Lehrkräfte an niedersächsischen Gymnasien dazu auf, das Austragen dieses politischen Konflikts auf Kosten der Schülerinnen und Schüler zu beenden.



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