27. Juli 2006

Familie Fekovic darf bleiben-vorerst!



Erfreuliche Wendung im Fall der Familie Fekovic, die in Holzminden ins Kirchenasyl geflüchtet war: Der Landkreis Holzminden hat von Amts wegen ein Asylverfahren im Namen des jüngsten Kindes eingeleitet. Die GRÜNE JUGEND Niedersachsen unterstützt die Forderung nach einem Bleiberecht für die Familie.

Holzminden. Bis zur endgültigen Entscheidung über den Asylantrag durch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge hat die Familie Fekovic, die in Holzminden im Kichenasyl Obhut fand, damit ein vorläufiges Bleiberecht. Die Hoffnungen ruhen dann auf der Härtefallkommission des Landes Niedersachsen, die im September ihre Arbeit aufnehmen wird. Die Familie hat am Freitag das Kirchenasyl verlassen und ist in ihre Wohnung zurückgekehrt. „Das ist ein Sieg der Menschlichkeit. Respekt, Anerkennung und Dank verdienen alle, die mitgeholfen haben, diese Abschiebung vorläufig zu verhindern. Aber es ist noch nicht vorbei, im September muss erst die Härtefallkommission entscheiden.“ Erklärte ein erleichterter Helge Limburg, Sprecher der GRÜNEN JUGEND Niedersachsen zu den jüngsten Entwicklungen.
Das Strafverfahren gegen seinen Vater, den Pastor Heiko Limburg, wegen „Beihilfe zum Aufenthalt ohne Aufenthaltstitel“ läuft unterdessen weiter.
Pressemitteilung vom 27.07.2006

Abschiebung von Familie Fekovic stoppen!

Die fünfköpfige Familie, die seit 8 Jahren in Holzminden lebt und deren drei Kinder in Deutschland geboren wurden, harrt seit zwei Wochen im Kirchenasyl in der St. Thomaskirche Holzminden aus. Am Mittwoch war erstmals ein massives Polizeiaufgebot angerückt um die Familie in Haft zu nehmen. Da die Beamten jedoch auf ein Betreten der Sakralräume verzichteten, kam es vorläufig nicht zur Abschiebung. „Das ist absolut unmenschlich! In fünf Wochen kommt die Härtefallkommission, und vorher möchte der Herr Innenminister ganz offensichtlich schnell noch Fakten schaffen.“ Kommentiert Helge Limburg, Sprecher der Grünen Jugend Niedersachsen, die geplante Abschiebung.
Limburg, der ebenso wie Schünemann aus Holzminden stammt und dessen Vater, Pastor Heiko Limburg, den Fekovics im Kirchenasyl Schutz bietet, ist auch persönlich sehr betroffen. „Das berührt mich natürlich, wenn sich in unserer Kirche, wo ich konfirmiert wurde, wo mein Bruder getauft worden ist, so ein Drama abspielt. Warum müssen diese Menschen gewaltsam raus aus Deutschland? Sie haben sich nie etwas zu Schulden kommen lassen.“ Es sei völlig unverständlich, wieso diese beispielhaft integrierte Familie das Land verlassen müsse. „Was will uns Uwe Schünemann durch solche Aktionen beweisen? Dass er ein harter Kerl ist? Stattdessen sollte er Menschlichkeit beweisen und die Abschiebung zumindest bis zur Einrichtung der Härtefallkommission aussetzen“, fordert Limburg.
Auch das gegen seinen Vater eingeleitete Strafverfahren wegen „Beihilfe zum illegalen Aufenthalt“ wühlt Helge Limburg auf: „Mein Vater hat das Richtige getan, unabhängig davon, was jetzt Polizei und Staatsanwälte meinen. Für ihn ist sein Handeln eine Selbstverständlichkeit, ein Gebot der Nächstenliebe. Ich bin absolut stolz auf meinen Vater!“



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