7. Dezember 2005

„Fair schenken geht spielend!“



Am dritten Adventswochenende und somit passend zum bevorstehenden Weihnachts- (geschenke)fest planen die Grüne-Jugend- Ortsgruppen Leer, Aurich, Norden und Oldenburg in ihren Städten Aktionen/Stände zum Thema „Spielzeug“ und den – v. a. in Ländern wie China – oftmals prekären arbeitsrechtlichen Bedingungen seiner Herstellung durchzuführen. Zu diesem Zweck wurde ein Flyer erstellt, der Hintergrundinformationen über häufig festzustellende Missstände in ostasiatischen Spielzeugfabriken liefert (Kinderarbeit; überlange Arbeitszeiten; kein gewerkschaftlicher Schutz, Unterschreitung der jeweiligen gesetzlichen Mindestlöhne; etc.).
Daneben wird über die Tätigkeiten und Maßnahmen des ICTI (International Council of Toy Industries) berichtet, diesen Verhältnissen zu begegnen. Nach lang anhaltenden und heftigen Protesten seitens asiatischer und europäischer Nichtregierungsorganisationen rang sich der Weltverband Mitte der neunziger Jahre zu einem branchenbezogenen Arbeitskodex durch, der jedoch zunächst nicht mehr war als eine unverbindliche Selbstverpflichtung, der die Herstellungsstätten folgen konnten. Nach anhaltender Kritik legte der ICTI im Jahr 2001 seinen Verhaltenskodex in überarbeiteter Fassung vor und beschloss im darauf folgenden Jahr einen weltweiten Prüfungsprozess zu seiner Umsetzung einzurichten. Da etwa drei Viertel der weltweiten Spielzeugproduktion in China stattfindet, wurde dort 2003 mit dem Aufbau dieses so genannten ICTI-CARE-Prozesses begonnen. Anfang 2004 bekamen die ersten chinesischen Hersteller ihre Zertifikate ausgehändigt, mit denen der Weltverband bestätigt, dass diese die Vorschriften des ICTI-Kodexes (u. a. Verbot von Kinder-, Zwangs- und Gefangenenarbeit; Einhaltung der gesetzlichen Arbeitszeit; Bekanntgabe der Standards an die Belegschaften in der lokalen Sprache; etc.) einhalten.
Die Situation scheint sich also langsam zu bessern, auch wenn mensch noch nicht „Entwarnung“ geben kann. Um bei den anstehenden Weihnachtseinkäufen sicher zu gehen, wurde von den Ortsgruppen eine „White List“ erstellt, auf welcher unbedenkliche Hersteller von Kinderspielzeug (auch solche, die hauptsächlich in Europa und nach akzeptablen Standards produzieren) aufgeführt sind. Diese Liste soll neben dem Flyer an geneigte VerbraucherInnen verteilt werden.
-Benny Schramm, Sprecher GRÜNE JUGEND Oldenburg-



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