1. Dezember 2005

Der Welt Aids Tag 2005 ist vorbei – schon wieder alles vergessen?



Weltweit sind etwa 40 Millionen Menschen mit dem HI-Virus infiziert. Dieses Jahr haben sich 30 % mehr Menschen infiziert als im letzten Jahr.

A = Acquired
I = Immune
D = Deficiency
S = Syndrome

Auch wenn alles gelaufen scheint: Wir erzählen´s euch trotzdem noch mal.

Dieses Jahr haben sich 30 % mehr Menschen mit dem HIV – Virus infiziert. Die Zahl der Neuinfizierten sei von rund 2.000 pro Jahr auf etwa 2,600 in 2005 gestiegen, so die neusten Statistiken. Weltweit sind etwa 40 Millionen Menschen mit dem HI-Virus infiziert. Bedrohlich sind vor allem die Entwicklung in Osteuropa und Asien. Derzeit leben in Deutschland etwa 45.000 Menschen mit dem HI – Virus, allein in Niedersachen waren in den vergangenen Jahren zwischen 140 und 160 neue HIV-Tests positiv. Vor allem bei homosexuellen Männern steigen Infektionszahlen. Aber auch immer mehr Frauen infizieren sich mit dem HI – Virus, genau wie Menschen mit Migrationshintergrund. Die Landesregierungen sind in der Verantwortung, weiterhin starke Aufklärungsarbeit zu leisten. Aber die wirkliche Aufklärungsarbeit geschieht in den Köpfen der Menschen. AIDS ist immer noch ein tabu Thema bei uns Jugendlichen.

Die GRÜNE JUGEND ruft auf, über das Thema „AIDS“ zu reden.

Nicht nur in der Schule sollte über die Immunschwächekrankheit gesprochen werden, sondern auch im Privaten mit FreundInnen, mit den Eltern und in Jungendbeziehungen muss es ein Thema werden. Denn ein offener Umgang mit der Krankheit ist der erste Schritt in die richtige Richtung.
Menschen, die HIV-infiziert oder AIDSkrank sind, befinden sich in einer ganz besonders schwierigen Situation. Neben der Tatsache, dass AIDS unheilbar ist, leiden Betroffene oft an Diskriminierung und gesellschaftlicher Ausgrenzung. In der Schule, in der Familie und im Beruf findet dies statt. Dies bedeutet eine besonders hohe psychische Belastung der Betroffenen.
Eine bessere Aufklärung der Gesellschaft ist Pflicht, um eine Ausgrenzung von Menschen und eine Tabuisierung des Themas zu vermeiden.

Migrantinnen, Migranten und HIV/AIDS in Deutschland

Ein erheblicher Teil der Menschen nichtdeutscher Herkunft hat in Deutschland schlechtere Gesundheitschancen. Die Gründe liegen zum Beispiel in einer bisher nicht ausreichenden Öffnung des Gesundheitsversorgungssystems für Migrantinnen und Migranten, kulturellen und sprachlichen Barrieren sowie einer teilweise migrationsbedingten sozioökonomischen Benachteiligung. 21 Prozent der HIV-Neuinfektionen werden mittlerweile bei Menschen festgestellt, die aus ärmeren Regionen der Welt zu uns gekommen sind.
Es muss unseren Mitbewohnerinnen und Mitbewohnern ein besser Zugang zu Informationen über AIDS und das HI – Virus ermöglicht werden. Zudem dürfen die Kommunikationsschwierigkeiten kein Hindernis sein, unsere ausländischen MitbürgerInnen zu Informieren. Benachteiligungen bei der gesundheitlichen Versorgung treffen Menschen mit schweren Erkrankungen wie zum Beispiel einer HIV-Infektion besonders hart. Trotzdem sind spezielle Hilfsangebote für Migrantinnen und Migranten mit HIV/Aids bisher Mangelware. Zwar öffnen sich die traditionellen Anlaufstellen wie die AIDS-Hilfen, Gesundheitsämter und andere Projekte schon seit geraumer Zeit auch für diese Zielgruppe, doch haben viele Hemmungen, Hilfe in Anspruch zu nehmen: Weil mensch Diskriminierung fürchtet, es um Tabuthemen geht, niemand von der HIV-Infektion erfahren soll und schon gar nicht die eigene „Community“. Denn wer dort ausgegrenzt wird, fällt aus seinem normalen Umfeld heraus.
Hier Fordert die GRÜNE JUGEND Niedersachsen eine starke Förderung von Information in den „Communities“, eigene Informationstreffen zu dem Thema AIDS und dadurch gezielte Information von innen.

Links

AIDS Beratungsstellen Suche für Niedersachsen
Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
Das Projekt „FightAids@Home“ (link zum Artikel vom Bundesverband der Grünen Jugend)



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