6. November 2006

Es ist zum Verzweifeln!



Weinen oder Schreien wollen, Trauer oder Wut – egal was die Menschen empfinden, der Tod von Sébastien Briat beim Castortransport vor zwei Jahren erschüttert bis ins Mark. Wie kann ein junger Mensch ums Leben kommen bei dem Versuch die Gefahr der Atomenergienutzung abzuwenden? Das darf nicht sein! Sébastien war der erste Mensch, der bei einer Demonstration gegen die Castortransporte gestorben ist. Hoffentlich geschieht es nie wieder!

Die GRÜNE JUGEND Niedersachsen trauert an diesen Tag um einen Menschen, der getraut hat sich einzusetzen. Bei Avricourt im Elsass wurde er vom Castorzug erfasst, der ihm wegen seiner hohen Geschwindigkeit die Beine abriss. Sébastien verblutete. 15 – 20 der anderen DemonstrantInnen wurden verhaftet. In Frankreich ist Widerstand anders als in Deutschland: öffentliche Bekanntgabe von Informationen über Castortransporte steht unter Strafe. Bei näherer Betrachtung wird klar warum: Frankreich besitzt mit 58 Reaktoren die meisten AKWs in Europa und produziert einigen Überschuss, den sie an andere europäische Staaten verkaufen. Diesen Energieapparat schützt Frankreich wie den eigenen Augapfel – auch wenn dafür ein Mensch sterben musste.
Zum Vergleich: Anteil der Atomenergie an der gesamten Energieproduktion in Deutschland ca. 10 %, in Frankreich 80 %.
In Frankreich soll jetzt der EPR gebaut werden, ein neuer Reaktortyp, der bedingt effizienter ist, vor allem aber als Modell für künftige KaufinterssentInnen aus anderen Staaten sein soll. Siemens und eine französische Partnerin finanzieren das riesige Projekt.
Die GRÜNE JUGEND Niedersachsen fordert den französischen Staat auf endlich, wie die meisten anderen europäischen Staaten, einen Ausstieg aus der Atomenergie zu beschließen. Nie wieder darf bei einem Castortransport Mensch, Natur oder Tier geschädigt werden!



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