13. November 2006

PM: Wir kommen immer wieder!



Am Montag war es vorbei: Die 12 Castoren des zehnten Atommülltransports von der Wiederaufbereitungsanlage bei La Hague, Frankreich, sind im Zwischenlager in Gorleben im Wendland angekommen.

Obwohl kritische Stimmen noch letzte Woche meinten der Protest gegen die Atommülltransporte würde abnehmen, kann davon nicht die Rede sein. Bei der Auftaktkundgebung im Wendland waren 6000 DemonstrantInnen vor Ort und allein bei Sitzblockaden in Dannenberg beteiligten sich an die 800 Leute. Den ganzen Herbst schon gab es in ganz Deutschland Veranstaltungen, die über die Probleme mit der Atomenergie aufgeklärt haben.
Ann-Morla Meyer, Sprecherin der GRÜNEN JUGEND Niedersachsen erklärt dazu: „Allen voran steht das Problem der Endlagerung. Faktisch ist kein sicheres Endlager möglich. Entweder dringt Wasser in Salzstöcke oder es kann nicht die Garantie dafür übernommen werden, dass Gesteinsschichten von ehemaligen Steinbrüchen hunderttausende Jahre halten. Plutonium mit einer Halbwertzeit von 24.000 Jahren kann nicht im löcherigen Salzstock Gorleben eingelagert werden! An die Politik richtet sich deswegen der klare Aufruf den ohnehin nicht sehr ehrgeizigen Atomkonsens nicht aufweichen zu lassen. Der Ausstieg muss jetzt endlich geschehen. Jeder neue Tag Atomenergienutzung heißt noch mehr Tonnen des hochgiftigen Mülls Wälzt eine solche Verantwortung nicht auf kommende Generationen ab!“ Die GRÜNE JUGEND hat in diesem Jahr ein Camp im Wendland organisiert, von dem aus 50 junge AktivistInnen an friedlichen Demonstrationen teilnahmen. Meyers Resumée: „Die Aktionen im Wendland waren zum größten Teil friedlich und wieder mal erfrischend kreativ.
Vor allem die Polizei hat sich dieses Jahr mit dem Versenken eines Wasserwerfers in einem Graben neben der Südstrecke, der selbige dadurch versperrte, humorvoll gezeigt.“ Eine klare Forderung will die GRÜNE JUGEND Niedersachsen an die Polizei für folgende Einsätze richten: KonfliktmanagerInnen müssen zukünftig vor Ort sein, wenn Räumungen von der Polizei durchgeführt werden, damit Verletzungen wirksam vorgebeugt werden kann. Außerdem müssen PolizistInnen jederzeit durch Kennzeichnungen an ihrer Kleidung identifizierbar sein, um sie hinterher zur Verantwortung ziehen zu können.
Trotz aller Widrigkeiten freut sich die GRÜNE JUGEND Niedersachsen über den Verlauf des diesjährigen Castortransportes. Er zeigte einmal wieder wie engagiert junge und alte Menschen auch nach 30 Jahren Castorwiderstand noch auf die Straße gehen. Und wir werden wiederkommen!



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