1. Februar 2018

PM: Feiertagsdebatte – Gedenken statt Geschichtsvergessenheit



Die GroKo in Niedersachsen überlegt den Reformationstag nach seinem 500-jährigen Jubiläum zum Feiertag zu machen. Die GRÜNE JUGEND Niedersachsen kritisiert diese Pläne und fordert die Einführung eines gesetzlichen Gedenktages am 15.04 zur Befreiung Bergen-Belsens.

Timon Dzienus, Sprecher der GRÜNEN JUGEND Niedersachsen, erklärt dazu:

„Arbeitnehmer*innen und Schüler*innen in Niedersachsen haben es schlecht: An nur neun Tagen des Jahres dürfen sie gesetzlich-festgeschrieben freimachen. Dabei sind Entlastung und Freizeit wichtige Bestandteile des Alltags. – Wir begrüßen deshalb die Debatte um die Einführung eines weiteren gesetzlichen Feiertages. Aber gerade als säkularer Staat halten wir den Reformationstag für einen unangemessenen Anlass für arbeitsfreie Tage. Statt einer Glorifizierung der kontroversen, teils sexistischen und antisemitischen Person Luthers, braucht es einen Anlass, der sich kritisch mit Geschichte auseinandersetzt.“

Paula Rahaus, Sprecherin der GRÜNEN JUGEND Niedersachsen, ergänzt:

„Wir fordern die Einführung eines Feiertags anlässlich der Befreiung des KZ Bergen-Belsen am 15.04. Der direkte Bezug zu Niedersachsen hält die Mahnung der Verbrechen des NS-Regimes gesellschaftlich aufrecht. Die Gräueltaten der Nazis waren auch der lokalen Bevölkerung nicht nur klar, sie haben sie in Teilen sogar aktiv unterstützt. Um den Opfern angemessen zu gedenken und die Täter klar zu benennen, braucht es einen Feiertag, der einer gemeinschaftlichen Erinnerungskultur gerecht wird. Kein Vergeben, kein Vergessen!“



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